CARIOCA AQUÄDUKT

Beschreibung

Das Wichtigste zum Carioca Aquädukt in Kürze

Der Carioca Aquädukt ist alleine schon aufgrund seiner Größe eines der bekanntesten und imposantesten Bauwerke von Rio de Janeiro. Der Mitte des 18. Jahrhunderts gebaute Aquädukt, der die Bevölkerung von Rio einst mit frischem Wasser aus dem gleichnamigen Carioca Fluss versorgte, ist eine beeindruckende architektonische und technische Meisterleistung aus der portugiesischen Kolonialzeit. Heutzutage erfreut sich der Carioca Aquädukt aufgrund seiner neuen Verwendung als Viadukt einer Straßenbahnlinie größter Beliebtheit. Aufgrund seiner Lage im Stadtviertel Lapa und seiner vielen Bögen, wird der Aquädukt von vielen Einheimischen „Arcos da Lapa“ (dt. „Bögen von Lapa“) genannt.

Die Geschichte des Carioca Aquädukts

Der Carioca Aquädukt im 17. Jahrhundert

Die Wasserversorgung stellte die Einwohner von Rio de Janeiro in den Anfangsjahren der Stadt vor große Herausforderungen. Der Stadtkern war umgeben von Sümpfen mit schlechter Wasserqualität, weshalb Frischwasser per Hand aus relativ weit entfernten Flüssen herbeigeschafft werden musste. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts gab es deshalb Pläne zum Bau eines Kanalsystems, um den Carioca Fluss auf dem Santa Teresa Hügel mit dem Stadtzentrum zu verbinden. Der Bau der Kanäle stellte die Stadtverwaltung jedoch vor große technische und finanzielle Schwierigkeiten. Ende des 17. Jahrhunderts waren nur wenige Hundert Meter fertiggestellt.

Der Carioca Aquädukt im 18. Jahrhundert

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bekam das Projekt neue Impulse und im Jahre 1723 wurde der erste Aquädukt fertiggestellt, der Frischwasser zu einem Brunnen auf dem Santo Antônio Platz transportierte. 20 Jahre später war dieser Aquädukt bereits in so schlechtem Zustand, dass er durch einen neuen ersetzt werden musste. Der neue Aquädukt, der 1750 eingeweiht wurde, war das Werk des portugiesischen Ingenieurs José Fernandes Pinto Alpoim, der sich von ähnlichen Bauwerken in Portugal inspirieren ließ. Das architektonische Highlight des Aquädukts ist seine Verbindung der beiden Hügel von Santa Teresa und Santo Antônio. Dieser Abschnitt ist 270 Meter lang und besteht aus 42 doppelstöckigen Bögen mit einer Höhe von fast 18 Metern.

Der Carioca Aquädukt im 19. Jahrhundert

Zu Kolonialzeiten speiste der Carioca Aquädukt mehrere Brunnen in ganz Rio de Janeiro mit Wasser. Als zu Ende des 18. Jahrhunderts der Carioca Fluss nicht mehr als Wasserquelle ausreichte, wurden noch weitere Flüsse für die Wasserversorgung der Stadt angezapft. Ende des 19. Jahrhunderts waren schließlich die Tage des Aquädukts gezählt und das Bauwerk bekam eine völlig neue Verwendung, die bis heute geblieben ist – und zwar als Viadukt für eine Straßenbahnlinie. Seit 1896 verbindet die Bonde de Santa Teresa (dt. „Santa Terasa Straßenbahn“) das Stadtzentrum von Rio mit dem auf einem Hügel gelegenen Viertel Santa Teresa. Die Fahrt mit den gelben Wagen der Bonde ist nach wie vor ein Highlight sowohl bei Touristen als auch bei den Einheimischen.