Projekt Beschreibung

KZ-GEDENKSTÄTTE DACHAU




Beschreibung

Das Wichtigste zur KZ-Gedenkstätte Dachau in Kürze

Die KZ-Gedenkstätte Dachau liegt rund 20 Kilometer nördlich von München am Rande der Stadt Dachau. Von den Gebäuden des ältesten und am längsten betriebenen Konzentrationslagers ist zwar nicht mehr viel erhalten. Trotzdem sind die noch erhaltenen Originalschauplätze, das Museum und die nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Gedenkstätten ein bedrückendes Mahnmal gegen den Terror des NS-Regimes. Die KZ-Gedenkstätte kann entweder im Rahmen von geführten Rundgängen oder selbständig mit Hilfe von Audioguides besucht werden.

Die Geschichte des Konzentrationslagers Dachau

Das Konzentrationslager Dachau wurde im März 1933, wenige Wochen nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, als erstes Konzentrationslager eingerichtet. Bis zu seiner Befreiung durch die US-Armee am 29. April 1945 war Dachau somit das am längsten betriebene KZ der Nationalsozialisten.

Anfänglich diente das Lager der Inhaftierung politischer Gegner der Nazis. Heinrich Himmler, Reichsführer SS und Münchner Polizeipräsident, ließ es östlich der Stadt Dachau auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik errichten. Das KZ Dachau diente vor allem in seinen Anfangsjahren zur Inhaftierung und zur Abschreckung politisch Andersdenkender.

Nach der erfolgreichen Zerschlagung der SA im Jahr 1934 begann Himmler die Vergrößerung des KZ zu planen. 1937 begannen die Bauarbeiten für einen neuen Häftlingsbereich. Die Organisation und der räumliche Aufbau des KZ Dachau diente in späteren Jahren als Vorlage für neue Konzentrationslager im gesamten Reichsgebiet. Dachau war auch Ausbildungsort für SS-Wachmannschaften und SS-Führungspersonal, die nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in vielen anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern eingesetzt wurden. Obwohl das KZ Dachau offiziell nicht als Vernichtungslager gilt, wurden in keinem anderen KZ so viele politische Morde verübt wie hier.

Mit Einführung der Nürnberger Gesetze zur Rassendiskriminierung im Jahre 1935 wurde das Konzentrationslager in Dachau auch für die Inhaftierung und Ermordung anderer Häftlingsgruppen wie Zeugen Jehovas, Homosexuellen, Sinti und Roma genutzt. Nach der Reichspogromnacht 1938 inhaftierte die SS verstärkt auch Juden. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden auch Menschen aus besetzten Gebieten Europas im KZ Dachau inhaftiert.

Zwischen 1933 und 1945 wurden über 200.000 Häftlinge aus 34 Ländern von der SS ihrer Freiheit beraubt und gequält. Mindestens 41.000 Lagerinsassen wurden ermordet oder starben an den unmenschlichen Haftbedingungen. Darüber hinaus deportierte die SS Abertausende Häftlinge in andere Vernichtungslager.

Am 29. April 1945 wurde das Lager schließlich von Soldaten der 7. US-Armee befreit.

Die Gedenkorte der KZ-Gedenkstätte Dachau

Heute befindet auf dem Gelände die KZ-Gedenkstätte Dachau. Sie wurde auf Betreiben ehemaliger Gefanger, die die Errichtung einer würdigen Mahn- und Gedenkstätte forderten, in den 1960er-Jahren eingerichtet. 1960 wurde im Gebäude des ehemaligen Krematoriums ein provisorisches Museum errichtet. Im selben Jahr erbaute die Erzdiözese München und Freising die Todesangst-Christi-Kapelle, die sich seither zur Wallfahrtstätte für Zehntausende Christen aus aller Welt entwickelte.

1965 wurde die Gedenkstätte in ihre heutige Form gebracht. Die Original-Häftlingsbaracken wurden aufgrund ihres baufälligen Zustandes abgerissen und die Umrisse von 32 Baracken in Beton nachgegossen. Die Evangelische Versöhnungskirche und die Israelitische Gedenkstätte wurden errichtet. Als „Weg des Erinnerns“ wurde die ehemalige Schienenstrecke zwischen dem Dachauer Bahnhof und der Gedenkstätte ausgewiesen. Und auf dem ehemaligen Appellplatz wurde das Internationale Mahnmal eingeweiht.

1994 wurde von Soldaten der aus Deutschland abziehenden russischen Armee in altrussischem Stil die russisch-orthodoxe Kapelle zu Ehren der Auferstehung Christi als Gedenkstätte für die orthodoxen Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Und im Jahre 2003 wurde schließlich der Nachbau einer Baracke errichtet, dessen Inneres an die inhumanen Lebensbedingungen der Lagerinsassen erinnern soll.

Im Gegensatz zu anderen Konzentrationslagern gerät das KZ Dachau immer wieder in Kritik aufgrund seiner vielen sakralen Gedenkorte auf dem Gelände. Kritiker sehen darin eine Auflösung des authentischen Charakters des Lagers und dessen Ersatz mit religiösen Versöhnungsdenkmälern. Pathos und Kitsch würden den Blick auf die Realität verstellen und den Leiden der Opfer nicht gerecht werden. Ob man diese Kritik teilen kann, muss jeder bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte für sich selbst beurteilen. Fakt ist, dass die Gedenkstätte immer noch ein bedrückendes Mahnmal gegen den Terror der nationalsozialistischen Herrschaft ist.




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Eintrittspreise

Kostenlos (mit einer Spende kann jedoch die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Dachau unterstützt werden).

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Buslinie 726: Haltestelle Dachau, KZ-Gedenkstätte

Mit dem Auto:

Es gibt einen Parkplatz vor Ort.

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