NATIONALTHEATER MÜNCHEN

Beschreibung

Das Wichtigste zum Nationaltheater München in Kürze

Opernliebhaber sollten bei einem München-Besuch unbedingt probieren, eine Karte für eine Vorstellung im Nationaltheater zu ergattern. Das im klassizistischen Stil eines griechischen Tempels erbaute Theater ist eines der schönsten seiner Art und zählt zu den bedeutendsten Opernbühnen in Deutschland. Das Nationaltheater ist das Zuhause der Ensembles der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

Die Geschichte des Nationaltheaters München

Das heutige Nationaltheater am Max-Joseph-Platz hatte bereits zwei Vorläufer an anderer Stelle, deren Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahre 1651 wurde unter Kurfürst Ferdinand Maria am Salvatorplatz das Kurfürstliche Opernhaus erreichtet, das auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Alte Residenztheater neu gebaut, in dem der Münchner Hof vor allem Italienische Opern spielen ließ. So wurde hier 1781 Mozarts Idomeneo uraufgeführt. Für ein großes Publikum erwies sich das Residenztheater bald zu klein, und als 1795 Haus am Salvatorplatz geschlossen werden musste, wurde der Ruf nach einem neuen „Opernhaus für alle“ laut.

Dieser Forderung kam König Maximilian I. Joseph 1810 nach, als er den Architekten Karl von Fischer beauftragte, das neue Königliche Hof- und Nationaltheater zu planen. Ende 1811 wurde der Bau begonnen, doch es sollte sieben Jahre bis zur Fertigstellung des Theaters dauern. Am 12. Oktober 1818 wurde es mit der Uraufführung von Ferdinand Fränzls Oper Die Weihe eröffnet.

Im Januar 1823 zerstörte ein Großbrand das Theater bis auf die Grundmauern. Während einer Opernaufführung fing die Dekoration Feuer und weil das Löschwasser eingeforen war, konnte nichts gegen den Brand unternommen werden. Das Nationaltheater wurde in seiner ursprünglichen Form wiederaufgebaut, ergänzt um eine beim ersten Bau nicht realisierte Säulenvorhalle. Am 2. Januar 1825 wurde das Haus wiedereröffnet.

Zur Regierungszeit König Ludwig II., eines glühenden Verehrers Richard Wagners, wurden im Nationaltheater die Wagner-Opern Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Das Rheingold und Die Walküre uraufgeführt.

Im Oktober 1943 wurde das Theater bei einem Luftangriff schwer getroffen und bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Nach dem Krieg entschloss man sich gegen einen günstigeren Neubau und für eine Rekonstruktion des alten Theaters. Am 21. November 1963 feierte man mit einer Aufführung der Oper Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss die Wiedereröffnung.

Die Architektur des Nationaltheaters München

Das Nationaltheater ist als eines der Hauptwerke des europäischen Klassizismus zu sehen. Mit seiner Reihe aus korinthischen Säulen erinnert es an einen griechischen Tempel. Die Innengestaltung des Theaters ist in glanzvollem Rot, Gold und Elfenbein und Elfenbein gehalten. Die Dekoration des Zuschauerraums ist ein Werk des französische-deutschen Architekten Jean Baptiste Métivier im späten Empirestil. Die prachtvolle Königsloge bildet das Zentrum des 2.100 Zuschauer fassenden Innenrondells. Mit einer Bühnenfläche von 2.500 Quadratmetern ist das Nationaltheater München nach der Opéra Bastille in Paris und dem Teatr Wielki in Warschau die weltweit drittgrößte Opernbühne. Wer es nicht schafft, eine Karte für eine der Aufführungen zu ergattern, kann sich das Nationaltheater trotzdem im Rahmen einer Führung ansehen.