TRAJANSMÄRKTE

Beschreibung

Das Wichtigste zu den Trajansmärkten in Kürze

Die Trajansmärkte waren, wenn man so will, Roms antikes Einkaufszentrum. Sie sind erstaunlich gut erhalten und nicht nur für Fans antiker Ruinen einen Besuch wert. Der Baukomplex, der als Ergänzung zum daneben liegenden Trajansforum gebaut wurde, war für mehr als zwei Jahrhunderte ein Zentrum der Geschäftsaktivität im antiken Rom.

Die Anlage der Trajansmärkte

Bei den Trajansmärkten handelt es sich um eine Ansammlung von Lagerhallen, Läden und Büros, in denen die Römer sich trafen, um Waren zu kaufen und Geschäfte zu machen. Sie wurden zwischen 107 und 110 n. Chr. unter Kaiser Trajan errichtet. Der Bau war eine ingenieurtechnische Herausforderung, da es notwendig war, Teile des angrenzenden Quirinal-Hügels abzutragen. Mehr als 60 Millionen Kubikmeter Erde und Gestein wurden entfernt, um das konkave halbkreisförmige Bauwerk zu errichten, das zugleich als Stütze für den zuvor abgetragenen Hügel diente.

Die oberen Stockwerke des halbrunden Marktkomplexes aus Ziegelsteinen und Beton – welcher an einem Abschnitt bis zu sechs Etagen hatte – wurden wahrscheinlich als Büros genutzt, von wo aus der Markt verwaltet wurde. Neben diesen Büros befand sich ein großes Lager. Die unteren Ebenen waren der Mittelpunkt der Handelsaktivitäten. Dort verkauften Händler eine Vielzahl von Waren an die Bürger Roms, darunter Wein, Olivenöl, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel. Diese Geschäfte wurden „Tabernae“ genannt und waren tonnengewölbte Zellen mit kleinen Fenstern und einer großen Öffnung zur Straße. Insgesamt gab es mehr als 150 Tabernae im Komplex der Trajansmärkten. Sie waren oft mit Mosaiken verziert, welche die im Laden angebotenen Waren darstellten.

Zudem gab es im unteren Teil des Marktes die sogenannte Große Halle, die 32 Meter lang und acht Meter hoch war. Die Halle wurde möglicherweise für Konzerte, Vorträge oder Unterricht genutzt. Das Dach des Marktes war als gewölbtes Betongewölbe gestaltet, um Sonnenlicht zu den Läden durchscheinen zu lassen und gleichzeitig den Käufern Schutz vor der Witterung zu bieten.

Der Besuch der Trajansmärkte

Die Trajansmärkte geben Besuchern einen guten Einblick in die römische Stadtarchitektur, da sie einer der wenigen, noch erhaltenen Hochbauten sind. Trotz vieler Jahre der Vernachlässigung und Schäden durch ein Erdbeben im Jahre 1349, sind die Märkte noch in einem relativ guten Zustand. Heute können Besucher durch die Haupteinkaufsstraße, die Via Biberatica, schlendern und durch einen der Gänge des Komplexes entlang der Räume spazieren, die einst die Tabernae beherbergten. Außerdem befindet sich das Museo dei Fori Imperiali in den Trajansmärkten, in dem die Architektur der antiken Kaiserforen veranschaulicht wird.