Projekt Beschreibung

ARSENAL




Beschreibung

Das Wichtigste zum Arsenal in Kürze

Nicht nur für Hobbykapitäne und Schiffsliebhaber im Allgemeinen ist das Arsenal einen Blick wert. Das im Osten von Venedig befindliche Gelände war die Flottenbasis der ehemaligen Republik Venedig und für lange Zeit die mit Abstand größte Schiffswerft der Welt. Bereits im 12. Jahrhundert liefen hier die ersten Schiffe vom Stapel. Ohne das Arsenal wäre die Bedeutung und der Reichtum Venedigs als große Seemacht nicht möglich gewesen. Viele der historischen Gebäude auf dem Gelände des Arsenal sind nach wie vor erhalten. Besichtigt werden können jedoch nur Teile des Arsenals, denn einige Bereiche sind Militärgelände der italienischen Armee, auf dem sich die Führungsakademie der italienischen Marine befindet. Auf dem Arsenal-Gelände liegt auch das Marinemuseum (it. „Museo storico navale“), das die Geschichte der Seefahrt im Allgemeinen und die der Seestreitkräfte der Republik Venedig und Italiens im Besonderen dokumentiert.

Der Name „Arsenal“

Der Name Arsenal ist wahrscheinlich auf die arabische Bezeichnung „darsiná-a“ zurückzuführen, was so viel wie „Arbeitsstätte“ bedeutet. Einige Wasserbecken auf dem Gelände tragen noch heute die Bezeichnung „Darsena“.

Die Geschichte des Arsenals

Der Bau des Arsenals wurde ab dem Jahre 1104 unter dem Dogen Ordelaf Falier begonnen. Das Grundstück des Arsenals bestand aus zwei sumpfigen Inseln im Stadtteil Castello. Diese Werft, die als größter Produktionsbetrieb Europas vor dem Zeitalter der Industrialisierung betrachtet werden kann, wurde zum Vorbild für andere Marinearsenale in Europa. Das Gebiet umfasst heute 32 Hektar, was einem Zehntel des historischen Zentrums von Venedig entspricht.

Im Zuge des Aufstiegs Venedigs zur europäischen Seemacht wurde das Arsenal mehrmals erweitert; im Jahre 1325 durch das Arsenale nuovo und 1475 durch das Arsenale nuovissimo. 1539 wurde das Becken für die Galeassen fertiggestellt, eine Kombination aus Segel- und Ruderschiff, die bis zu 1.000 Bruttoregistertonnen und eine Besatzung von 400 Mann hatten. Das Arsenal enthielt neben den Schiffsbecken, den Schreinereien, den Kalfateranlagen und einer langen Seilhalle, in der die Schiffstaue gedreht wurden, auch Erz- und Gießhütten sowie Pulverlager und ein Waffendepot.

Wer heute über das beschauliche, fast verlassene Gelände des Arsenals spaziert, muss ein wenig Phantasie mitbringen, um sich vorzustellen, wie hektisch es hier einst zu ging. Zu den Hochzeiten der Republik Venedig arbeiteten zwischen 20.000 und 30.000 Menschen im Arsenal und bauten und reparierten die Schiffe, die die Seerepublik Venedig zur Beherrschung des Mittelmeerraumes benötigte. Bereits der berühmte Dichter Dante Alighieri beschrieb in seinem Meisterwerk Die Göttliche Komödie die emsige Geschäftigkeit im Arsenal von Venedig.

Das Arsenal arbeitete übrigens außerordentlich effizient. Wenn mal so will, kann es als erster Ort der Welt angesehen werden, in der eine Vorstufe der Fließbandarbeit praktiziert wurde. Bereits im 14. Jahrhundert erfolgte die Produktion der Galeeren in streng rationalisierten Arbeitsabläufen. Jedes Handelsschiff war so konstruiert, dass es in kürzester Zeit zu einem Kriegsschiff umgebaut werden konnte. Die Bestandteile für die Galeeren waren genormt, wurden vorgefertigt und im Depot gelagert, so dass in kürzester Zeit 25 Schiffe einsatzfertig gemacht werden konnten. Für die Seeschlacht von Lepanto im Krieg gegen die Türken wurden im Arsenal im Jahre 1570 innerhalb von zwei Wochen 100 Galeeren gebaut.

Unter Napoleon wurde das Arsenal ab 1806 zu einer modernen Schiffswerft umgebaut, das für größere Kriegsschiffe als in der Zeit der Republik ausgelegt war. Für diese Schiffe mit bis zu 80 Kanonen, die nicht mehr in der Halle, sondern auf einer offenen Werft gebaut wurden, ließ Napoleon 12 gedeckte Werkstätten abreißen sowie einen neuen direkten Zugang durch die Umfassungsmauer schlagen, von der das Arsenal von der Lagune aus zugänglich gemacht wurde.

Die Tore des Arsenals

Auch wenn die Lagunenstadt Venedig selbst nie von einer schützenden Stadtmauer umgeben war, sah man sich veranlasst, das Arsenal wie eine Festung mit hohen Mauern und Türmen einzufassen. Bis zum Jahre 1806 war das Arsenal nur über zwei Eingänge zugänglich: Das Wassertor und das Portaltor.

Das Wassertor

Das Wassertor (it. „Ingresso all’Acqua“) wird von zwei im Jahre 1574 errichteten Türmen flankiert und konnte durch ein Fallgitter abgeschlossen werden. Durch dieses Tor wurde der Schiffsverkehr über das Mittelmeer abgewickelt.

Das Portaltor

Das Portaltor (it. „Ingresso di Terra“) befindet sich direkt neben dem Wassertor. Es wurde in seiner heutigen Form 1460 in der Art eines Triumphtors erbaut, um zu zeigen, dass von diesem Orte Ruhm und Reichtum Venedigs ausgehen. Es ist das erste Beispiel des Renaissancestils in der Lagune. Das Portal wird von einem Giebel mit dem Relief eines schreitenden Löwen bekrönt, der das Buch geschlossen – wegen der kriegerischen Funktion des Baus – und ohne die sonst übliche Inschrift pax tibi in den Tatzen hält. Auf der Spitze des Tors befindet sich eine Figur der Gerechtigkeit. Die Inschrift auf dem Tor erinnert an die Seeschlacht von Lepanto, die vornehmlich durch die venezianische Flotte gewonnen worden war. Die Eingangstreppe wird flankiert von acht allegorischen Figuren. Die beiden riesigen antiken Löwen rechts und links der Treppe sind Beutestücke, die im 17. Jahrhundert aus Griechenland nach Venedig verbracht wurden.




Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Arsenal:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
08:00 – 15:00 08:00 – 15:00 08:00 – 15:00 08:00 – 15:00 08:00 – 15:00 geschlossen geschlossen

Öffnungszeiten Museo storico navale:

Anfang Nov. – Ende Mrz.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 16:00 geschlossen 10:00 – 16:00 10:00 – 16:00 10:00 – 16:00 10:00 – 16:00 10:00 – 16:00

Ende Mrz. – Anfang Nov.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 18:00 geschlossen 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00

Eintrittspreise

Eintritt Arsenal:

kostenlos

Eintritt Museo storico navale:

Erwachsene: 10€

Senioren (66+): 8€

Schüler und Studenten (15 – 26): 8€

Kinder und Teenager (6 – 14): 5€

Kleinkinder (0 – 5): kostenlos

Für den Besuch des U-Boots Enrico Dandolo wird ein Aufpreis fällig.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Vaporetto-Linien 1, 4.1, 4.2, B und R: Haltestelle Arsenal

Mit dem Auto:

Nicht erreichbar.

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Bilder: Didier Descouens, Campo de l’Arsenal, CC BY-SA 4.0 / trolvag, Castello, 30100 Venezia, Italy – panoramio (192), CC BY-SA 3.0 / This Photo was taken by Wolfgang Moroder. Feel free to use my photos, but please mention me as the author and send me a message. This image is not public domain. Please respect the copyright protection. It may only be used according to the rules mentioned here. This specifically excludes use in social media, if applicable terms of the licenses listed here not appropriate. Please do not upload an updated image here without consultation with the Author. The author would like to make corrections only at his own source. This ensures that the changes are preserved.
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