Projekt Beschreibung

CANAL GRANDE




Beschreibung

Das Wichtigste zum Canal Grande in Kürze

Er ist die wohl bekannteste Wasserstraße der Welt und wird tagtäglich von Abertausenden Touristen mit dem Boot befahren und dabei millionenfach fotografiert: Der Canal Grande (dt. „Großer Kanal“). Wie der Name bereits verrät, ist der Canal Grande der mit Abstand wichtigste und meistbefahrenste Wasserweg von Venedig. Auf knapp vier Kilometern Länge schlängelt sich der zwischen 30 und 70 Meter breite Kanal in seiner typischen S-Form durch ganz Venedig. An seinen Ufern liegen über 200 prächtige Adelspaläste und einige der schönsten Kirchen Venedigs. Auch die vier Brücken, die den Canal Grande überspannen – allen voran die Rialtobrücke – sind weltberühmt. Eine Bootsfahrt auf dem Canal Grande, entweder mit dem Wassertaxi Vaporetto oder mit einer Gondel, ist ein absoluter Pflichtprogrammpunkt bei einer Reise nach Venedig.

Der Verlauf des Canal Grande

Was die wenigsten Venedig-Besucher wissen, ist, dass der Canal Grande das letzte Stück des nördlichen Armes des Flusses Brenta ist, der sich durch die Lagune von Venedig zieht. Aufgrund seines Flusscharakters fließt das Wasser im Canal Grande im Gegensatz zu den übrigen venezianischen Kanälen immer. Auf seinen ca. vier Kilometern Länge münden rund 45 kleinere Kanäle (it. „Rii“) in den Canal Grande ein. Der Canal Grande trennt die sechs Stadtbezirke von Venedig in drei citra (dt. „diesseits“) Bezirke auf der Westseite (Dorsoduro, Santa Croce und San Polo) und drei ultra (dt. „jenseits“) Bezirke auf der Ostseite (Cannaregio, Castello und San Marco).

Die Brücken über den Canal Grande

Überspannt wird der Canal Grande von vier Brücken. Die älteste der Flussquerungen ist die weltberühmte Rialtobrücke, eine im späten 16. Jahrhundert anstelle einer Holzbrücke errichtete, gedeckte Brücke in Kalkstein. Bis zum Bau der Scalzi-Brücke und der Accademia-Brücke im 19. Jahrhundert war die Rialtobrücke die einzige feste Verbindung über den Canal Grande. 2008 wurde schließlich nach einem Entwurf des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava die Ponte della Costituzione eingeweiht, um eine bessere Anbindung des Bahnhofs Santa Lucia an den Busbahnhof und die Parkhäuser an der Piazzale Roma zu ermöglichen.

Neben den vier Brücken und den städtischen Vaporetti (Wassertaxis) ermöglichen Gondeln (it. „Traghetti“) an acht Stellen ein Übersetzen über den Canal Grande. Von einer schwimmenden Überquerung des Kanals sollte man übrigens absehen. Sie wird garantiert mit einem Bußgeld geahndet.

Die Paläste am Canal Grande

Der Canal Grande wird von über 200 prächtigen Adelspalästen gesäumt. In Venedig war die Höhe der Paläste von zahlreichen Vorschriften der Stadtrepublik vorgegeben. Zusätzlich herrschte in Venedig im Gegensatz zu anderen italienischen Städten ein starker Gemeinschaftsgeist, der das Eigeninteresse überlagerte. So sind die Paläste am Canal Grande in ihrer Höhe und ihrem Bauprinzip relativ uniform.

Nach dem großen Vierten Kreuzzug von 1204, in dessen Verlauf die Venezianer reiche Beute gemacht hatten, waren die ehemals hölzernen Häuser zunächst durch Steinbauten im byzantinischen Stil abgelöst worden. Vom 15. Jahrhundert an wurden sie nach und nach durch prunkvolle Paläste ersetzt – im Stil der Gotik, der Renaissance und auch des Barock.

Der Abstand der Paläste zum Canal Grande war im frühen und hohen Mittelalter teilweise größer. Erst im 13. Jahrhundert begann man, die Bauten, die auf vielen kleinen Inseln errichtet waren, zum Kanal hin zu erweitern und den Hof nach hinten zu verlagern. Gleichzeitig wurde die Hauptfassade zum Wasser hin verlegt, die zuvor zur Landseite wies. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung standen die Paläste der berühmtesten Familien nicht am Canal Grande, sondern an größeren und kleineren Plätzen oder an Seitenkanälen.

Die Steine für diese Paläste wurden hauptsächlich vom Festland herbeitransportiert, besonders aus Verona (roter Marmor) und aus Istrien (weißer Kalkmarmor). Alles Baumaterial, auch Ziegel für Mauern und Dächer, sowie Unmengen von Holz musste von außerhalb, zum Teil über hunderte von Kilometern, herangeschafft werden, da Venedig über keine natürlichen Resourcen verfügte.

Die Paläste sind zwar in ihrer Größe oft sehr unterschiedlich, aber alle nach dem gleichen Bauprinzip – einem dominierenden Mittelteil und seitlich untergeordneten Flügeln – angelegt. Die durch große Fenster geöffnete Fassade und die Bevorzugung der leichten vor der festen Bauweise ergibt sich auch durch die Notwendigkeit, auf unsicherem, oft sandigem Grund mitten im Wasser der Lagune keine allzu schweren Häuser bauen zu können. So sind alle Gebäude Venedigs auf einem Gerüst aus tausenden von Eichenpfählen, die viele Meter tief in den Untergrund getrieben wurden, errichtet.

Die innere Anordnung der Räume ist meist an der Fassade abzulesen. Das untere Geschoss, das Wassergeschoss, war schon deshalb offen, um die Waren aufnehmen zu können, die von den Schiffen gebracht wurden. Dieses ganze Geschoss, das Piantereno, war auch auf der Hofseite seit dem 14. Jahrhundert dem Handel vorbehalten, also der wirtschaftlichen und finanziellen Grundlage der meisten venezianischen Familien, die solche Paläste bewohnten. Hier legten vor dem Portal die Boote an, wurden be- und entladen und die Waren unmittelbar in den angrenzenden Räumen und Magazinen eingelagert. Vor den Palästen stehen die berühmt gewordenen Pali, die bunten Pfähle zum Anbinden der Schiffe. Sie bezeichnen mit ihren individuellen Farben auch den jeweiligen Hausherrn.

Das erste Obergeschoss, das Piano nobile, und oft noch ein weiteres, war der Familie vorbehalten. Hier gab es den großen Saal, den Portego, der in der Mitte die ganze Tiefe des Hauses einnahm. Dieser Mitteltrakt war meist zu beiden Seiten von kleineren Räumen umgeben. Die Dienstboten wohnten ganz oben im Mezzanin. Die Küchen lagen ebenfalls meist unter den Dächern – aus gutem Grund. Wenn es hier zu einem Brand kam, wurde nicht das ganze Haus in Mitleidenschaft gezogen. Innenhöfe fehlen fast immer. Dafür hatte jeder Palast im nach hinten offenen Hof seinen eigenen Brunnen. Die weniger Begüterten holten ihr Wasser aus öffentlichen Zisternen, die auf den Campi standen. Über jeder Zisterne war ein Brunnen eingerichtet.

Die Kirchen am Canal Grande

An den Ufern des Canal Grande befindet sich auch eine der imposantesten und schönsten Kirchen Venedigs, wie San Geremia, San Marcuola, Santa Maria della Salute, Santa Maria di Nazareth, San Samuele, San Simeone Piccolo und San Stae. Für die Errichtung des Bahnhofs von Venedig wurde im 19. Jahrhundert die am nordwestlichen Ende des Canal Grande stehende Kirche Santa Lucia abgebrochen. Heute errinert nur noch der Name des Bahnhofs Stazione di Venezia Santa Lucia an das einstige Gotteshaus.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Die Vaporetto-Linien 1 und 2 befahren den Canal Grande in seiner gesamten Länge.

Mit dem Auto:

Nicht erreichbar.

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