Beschreibung

Das Wichtigste zum Palácio Nacional de Mafra in Kürze

Wer bei einer Reise nach Lissabon ein wenig mehr Zeit mitbringt, sollte auf jeden Fall einen Abstecher in den ca. 50 Kilometer nördlich der portugiesischen Hauptstadt liegenden Ort Mafra machen. Denn dort befindet sich der monumentale Palácio Nacional de Mafra (dt. „Nationalpalast von Mafra“), die ehemalige Sommerresidenz der Königsfamilie von Portugal. Mit seiner 220 Meter langen Fassade, einer Fläche von rund 38.000 Quadratmetern, 1.200 Räumen und über 150 Treppenhäusern ist der Palácio Nacional de Mafra die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals.

Die Geschichte des Palácio Nacional de Mafra

Historisch geht der Palácio Nacional de Mafra auf König João V. zurück. Da die Ehe mit Königin Maria Anna von Österreich nach drei Jahren noch immer kinderlos war, wünschte sich das Königspaar einen Nachkommen zur Fortsetzung der königlichen Dynastie. König João gelobte, falls ihm seine Gemahlin einen männlichen Thronfolger schenken würde, ein Kloster zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua zu stiften. Auf dieses Gelübde geht ein Dekret des Königs aus dem Jahr 1711 zurück, mit dem die entsprechende Stiftung eines Klosters zugesichert wurde. Und tatsächlich wurde die Ehe von João und Maria Anna noch eine sehr kinderreiche; insgesamt bekam das Königspaar zwischen 1711 und 1720 sieben Kinder, darunter auch mehrere männliche Thronfolger.

Vermutlich begann die Planung des Klosters nach der Geburt des ersten Sohnes im Jahre 1712. Der tatsächliche Baubeginn für das zunächst klösterliche Bauwerk fand im Jahre 1717 statt. Für die Fertigstellung des prachtvollen Gebäudeensembles aus einem Palast mit einer Basilika, Außenanlagen und Gärten wurden ganze 38 Jahre benötigt. An den Bauarbeiten des gigantischen Palácio Nacional de Mafra waren bis zu 45.000 Arbeiter beteiligt. Nach der ersten Planung sollte das Bauwerk nur für 13 Kapuzinermönche bestimmt sein. Die Einnahmen aus der Goldförderung in der portugiesischen Kolonie Brasilien ermöglichten jedoch ein weitaus aufwendigeres Bauwerk für über 300 Mönche.

Baumeister des im Barockstil errichteten Palácio Nacional de Mafra war übrigens ein Deutscher, und zwar der schwäbische Architekt Johann Friedrich Ludwig. Er orientierte sich beim Nationalpalast von Mafra an den Bauwerken der italienischen Stararchitekten Pietro Bernini, Francesco Borromini und Carlo Fontana.

Der Gebäudekomplex des Palácio Nacional de Mafra

Der Gebäudekomplex des Palastes hat wahrlich gigantische Ausmaße. Es gibt rund 1.200 Räume, fast 5.000 Fenster und Türen sowie über 150 Treppenhäuser. Die zentral gelegene Kirche der Anlage trägt den Titel einer Basilica minor (dt. „kleinere Basilika“). Die beiden Glockenspiele mit je 48 Glocken aus Flandern zählen zu den größten ihrer Art weltweit. Außerdem befinden sich in der Basilika ganz sechs Orgeln. Sehr sehenswert ist auch die Bibliothek im Obergeschoss des Palastes. Auf 88 Metern Länge und 10 Meter Breite lagern ca. 30.000 Bände aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Damit ist die Bibliothek des Palácio Nacional de Mafra die bedeutendste königliche und monatische Bibliothek ganz Portugals.

Hinter dem Gebäudeteil mit der Palastbibliothek liegt der weitläufige botanische Garten. Nördlich davon erstreckt sich der 820 Hektar große Park Tapada Nacional de Mafra, durch den sich ein Netz von Wanderwegen zieht. In dem ehemaligen königlichen Jagdrevier leben heute zahlreiche Hirsche, Rehe, Wildschweine und viele weitere Wildtiere.

Website

palaciomafra.gov.pt

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Palast:

Eintrittspreise

Erwachsene: 6,00€

Senioren (über 65): 3,00€

Studenten: 3,00€

Jugendliche: 3,00€

Für weitere Informationen zu möglichen Ermäßigungen siehe die Website.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Nicht erreichbar.

Mit dem Auto:

Es gibt einen Parkplatz vor Ort.