Projekt Beschreibung

ROSSIO




Beschreibung

Das Wichtigste zum Rossio in Kürze

Der Rossio ist gemeinsam mit der Praça da Figueira und der Praça do Comércio einer der drei großen und wichtigen Plätze in der Innenstadt von Lissabon. Er befindet sich in der Baixa (dt. „Unterstadt“) und ist seit den Zeiten des Mittelalters das Zentrum der portugiesischen Hauptstadt. Einst Schauplatz zahlreicher Feiern und Revolutionen, ist der Rossio heute vornehmlich Treffpunkt von Einheimischen und Touristen gleichermaßen. Aufgrund seiner wichtigen Metrostation und dem am Platz gelegenen Kopfbahnhof der Eisenbahn, ist der Rossio ebenso ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.

Der Name „Rossio“

Offiziell heißt der Rossio „Praça de D. Pedro IV“ (dt. „Platz Pedros IV“). An den Namensgeber, den portugiesischen König Pedros IV. und späteren brasilianischen Kaiser Pedro I., erinnert eine Statue in der Mitte des Platzes. Im Volksmund hat sich jedoch die Bezeichnung „Rossio“ seit langem durchgesetzt. Der Name, der sich aus dem Alt-Portugiesischen in etwa mit „Feld ohne Einwohner“ übersetzen lässt, stammt noch aus dem Mittelalter.

Die Geschichte des Rossio

Der Rossio vom 13. bis 15. Jahrhundert

Eine wichtige Bedeutung kam dem Rossio frühestens etwa ab dem 13. und 14. Jahrhundert zu. Zu jener Zeit erweiterte sich Lissabon zum Ufer des Tejos, mehr und mehr Einwohner lebten nun um den Berg des Castelo de São Jorge. Ab dem 13. Jahrhundert befand sich auf dem Rossio ein Konvent des Dominikanerordens. Etwa um 1450 hatte der portugiesische König Afonso V. ein Gästehaus an der nördlichen Seite des Rossio bauen lassen. 1492 befahl König João II. den Bau eines der wichtigsten zivilen und karitativen Gebäude im alten Lissabon, das Königliche Allerheiligen-Spital. Die Bauarbeiten für das Krankenhaus waren 1504 unter der Regentschaft Manuels I. beendet, das Gebäude umfasste nun die gesamte östliche Seite des Platzes.

Der Rossio im 16. und 17. Jahrhundert

Ab dem 16. Jahrhundert fanden auf dem Rossio auch die Urteilsverkündigungen und -vollstreckung der Inquisition statt. In der nordöstlichen Ecke des Platzes befand sich seit dem 17. Jahrhunderts der Palácio das Almadas, der vor allem als Treffpunkt des portugiesischen Adels, um einen Widerstand gegen die spanische Herrschaft zu planen, Bekanntheit erlangte. Aufgrund des nachfolgenden Restaurationskrieges zwischen Portugal und Spanien wird das Gebäude auch „Palácio da Independência“ (dt. „Palast der Unabhängigkeit“) genannt.

Die Zerstörung des Rossio beim Großen Erdbeben

Durch das Große Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 wurde ein Großteil der Lissabonner Innenstadt zerstört. Auch auf dem Rossio waren mit Ausnahme des Unabhängigkeitspalastes nahezu alle Gebäude zerstört. Der damalige Ministerpräsident Sebastião José de Carvalho e Mello, der spätere Marquês de Pombal, leitete das Wiederaufbauprogramm Lissabons und ließ die in Trümmern liegende Baixa völlig neu aufbauen. Den Wiederaufbau des Rossio nahmen die Architekten Eugénios dos Santos und Carlos Mardel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Angriff, beide vertraten den heute präsenten Stil des Pombalinismus.

Der Wiederaufbau des Rossio

Aus der Zeit der pombalinischen Rekonstruktion stammt unter anderem der Fahnenbogen Arco do Bandeira, ein großer Torbogen mit barockem Giebel, der den Rossio mit der Rua dos Sapateiros verbindet. Durch das schachbrettartige Muster der neu aufgebauten Innenstadt erhielt der Rossio durch die Rua Augusta und die Rua Áurea eine Direktverbindung zum anderen wichtigen, innerstädtischen Platz Praça do Comércio am Tejo-Ufer. Vom zerstörten Dominikanerkloster wurde nur die Kirche wiederaufgebaut. Die im Barockstil errichtete Igreja São Domingos liegt im Nordosten des Platzes.

Das Teatro Nacional D. Maria II

Nach dem Ausbruch eines großen Feuers im Jahre 1836 war auch der Palácio das Almadas zerstört. Durch eine große Spende des portugiesischen Schriftstellers und Poeten Almeida Garrett wurde entschieden, ein Theater an seiner Stelle zu errichten. Das daraufhin in den 1840er-Jahren gebaute Teatro Nacional D. Maria II entwarf der Italiener Fortunato Lodi im klassizistischen Stil. Eine Statue des portugiesischen Theaterschriftstellers Gil Vicente prangt bis heute auf dem Giebel des Theaters. Ironie des Schicksals, dass die vorher an dem Ort befindliche Inquisition einige Stücke Vicentes im 16. Jahrhundert zensiert hatte.

Das Mosaik, die Springbrunnen und die Königsstatue

Im 19. Jahrhundert erhielt der Rossio ein typisch portugiesisches Fußbodenmosaik aus wellenförmig verlegten grauen und weißen Pflastersteinen. Außerdem wurden zwei französische Springbrunnen mit bronzenen Skulpturen installiert. 1874 wurde die Statue des portugiesischen Königs Pedro IV. auf dem Platz errichtet. Am Fuß der Säule stehen Allegorien für Recht, Mut, Bescheidenheit und Weisheit. Zur gleichen Zeit erfolgte auch die Umbenennung des Platzes auf seinen heutigen Namen, der von der Bevölkerung jedoch weitgehend ignoriert wurde.

Der Bahnhof Rossio

Zwischen 1886 und 1887 erhielt der Rossio ein weiteres bis heute prägendes Gebäude, den Bahnhof Rossio. José Luís Monteiro entwarf den im neo-manuelinischen gehaltenen neuen Bahnhof für die Strecke nach Sintra, wo sich unter anderem das königliche Sommerschloss Palácio Nacional da Pena befand.

Der Rossio heute

Heutzutage ist der Rossio der für die Lissabonner wichtigste Platz im Herzen ihrer Stadt. Er ist nicht nur der Hauptverkehrsknoten im Zentrum der portugiesischen Hauptstadt, sondern auch ein Geschäftszentrum, umgeben von vielen kleinen Cafés, Bars und Läden. Wer in das tägliche Leben der Einheimischen eintauchen möchte, setzt sich am besten mit einem Galão oder einem Ginginja-Kirschlikör in eine der Bars oder Cafés und beobachtet das bunte und zuweilen hektische Treiben auf dem Platz.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie Vd: Haltestelle Rossio

Buslinien 207, 711, 732, 736, 746, 759 und 783: Haltestelle Rossio

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist der Parque da Praça da Figueira.

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