CASA VICENS

Beschreibung

Das Wichtigste zur Casa Vicens in Kürze

Die großartigen Bauwerke des katalanischen Meisterarchitekten Antoni Gaudí sind in Barcelona allgegenwärtig. Die Casa Vicens ist eines seiner unbekannteren Gebäude. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem allemal, denn das Haus stellt die erste größere selbständige Arbeit Gaudís dar und zeigt in vielen Details bereits seine typische architektonische Handschrift.

Die Fassade der Casa Vicens

Das Wohnhaus entstand in den Jahren 1883 bis 1885 im Stadtteil Gràcia als Auftragsarbeit für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler. An der Casa Vicens zeigen sich bereits einige Grundelemente von Gaudís Stil wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, einer Mischform spanischer und arabischer Elemente. Deutlich wird dies etwa an mehreren kleinen Türmchen und an der feingliedrigen Fassade der Obergeschosse.

Das Innere der Casa Vicens

Der Innenraum besticht durch die tropfsteinhöhlenartigen Gewölbe, am prägnantesten im Raucherzimmer. Verzierungen wie aufgemalte Vögel an Wänden und Türpfosten oder floreale Muster an den Decken sind typische Gestaltungsmerkmale.

Das Gebäude stand ursprünglich direkt an der Klostermauer des benachbarten Konvents. Nach Absiedelung des Konvents erwarben die damaligen Eigentümer einen Teil des Nachbargrundstücks und wollten Gaudí 1925 mit einer Erweiterung des Gebäudes beauftragen. Dieser lehnte jedoch ab, und so wurde Casa Vicens 1925 von Architekt Joan Serra de Martínez um mehr als die Hälfte erweitert. Serra de Martínez übernahm den Stil des vorhandenen Hauses und ließ sich seine Pläne sogar von Gaudí genehmigen.

Die Casa Vicens befand sich lange in Privatbesitz und war deshalb nur von außen zu betrachten. Seit 2017 ist das Haus der Öffentlichkeit als Wohnhaus-Museum zugänglich. 2005 wurde Casa Vicens übrigens zusammen mit anderen Werken Gaudís in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.