Projekt Beschreibung

ALTNEU-SYNAGOGE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Altneu-Synagoge in Kürze

Die Altneu-Synagoge im Stadtviertel Josefov ist die älteste unzerstört erhaltene Synagoge in Europa und einer der frühesten gotischen Bauten Prags. Insofern ist sie für alldiejenigen einen Besuch wert, die sich für gotische Architektur und den jüdischen Glauben interessieren.

Der Name „Altneu-Synagoge“

Zur Herkunft des ungewöhnlichen Namens der Synagoge exisitieren eine Reihe von Erklärungen bzw. Legenden. Die Bezeichnung soll sich vom hebräischen „al tenai“ herleiten, was „unter der Bedingung, dass“ bedeutet. Engel sollen bei der Erbauung der Altneu-Synagoge Steine vom Jerusalemer Tempel herbeigetragen haben, „unter der Bedingung, dass“ sie bei Ankunft des Messias und der Wiedererrichtung des Tempels wieder herausgegeben werden. Nach einer anderen Deutung allerdings habe man, als der Boden für den Bau der Synagoge ausgehoben wurde, die Überreste einer noch älteren Synagoge gefunden. Auf dem Fundament der „alten“ wurde sodann die „neue“ Synagoge erbaut.

Die Geschichte der Altneu-Synagoge

Die Synagoge wurde im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts im frühgotischen Stil erbaut und ist heute noch das religiöse Zentrum der Prager Juden. Der Bau hat mehreren Stadtbränden, Judenpogromen und auch der Sanierung des Stadtviertels getrotzt. Im Gegensatz zu noch älteren Synagogen in Europa (beispielsweise in Erfurt und Worms) wurde die Altneu-Synagoge nie zerstört und ist bis heute in ihrem urspünglichen Zustand erhalten. Sogar während der Besetzung Prags durch das nationalsozialistische Deutschland wurde die Synagoge nicht zerstört, da die Nationalsozialisten planten, die Synagoge zu einem Museum der ausgelöschten jüdischen Rasse umzugestalten.

Die Altneu-Synagoge war stets die Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde Prags und genoss entsprechendes Ansehen. Hier wirkten die bedeutendsten Rabbiner der Stadt. Neben der Hohen und der Jerusalemer Synagoge ist die Altneu-Synagoge eine der drei Synagogen in Prag, in denen bis heute Gottesdienste abgehalten werden. Die nahegelegene Klaus- und die Maisel-Synagoge dienen hingegen als religiöse Museen.

Einer Sage nach befinden sich auf dem Dachboden die lehmigen Überreste des sogenannten „Golem“ (ein aus Lehm gebildetes, stummes, menschenähnliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann), den Rabbi Löw vor 400 Jahren mit seiner Geisteskraft belebt haben soll. Einer anderen Sage nach schützten in Tauben verwandelte Engel die Synagoge vor Feuersbrünsten, so dass sie bis heute erhalten blieb, obwohl es in der Judenstadt mehrere große Brände gab. Tatsächlich verdankt die Altneu-Synagoge ihre Erhaltung aber dem Umstand, dass sie immer allein und isoliert stand und nie mit einem anderen Bauwerk verbunden war. Dadurch und auch wegen ihrer sehr soliden Bauweise konnte sie allen Wechselfällen der Jahrhunderte trotzen.

Die Architektur der Altneu-Synagoge

Das isoliert stehende Gebäude der Altneu-Synagoge besitzt massive Mauern mit Strebepfeilern zur Verstärkung und lediglich schmale Fenster. An drei Seiten ist es von niedrigen Anbauten umgeben, die Vorraum und Frauenschiff enthalten. Das Fußbodenniveau ist zum Zeichen der Demut niedriger als das Straßenniveau. Der aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammende Vorraum mit seinem spitzbogigen Tonnengewölbe ist der älteste Bauteil. Ende des 13. Jahrhunderts wurde ein zweischiffiger Saal angebaut. Auffällig an den Fassaden sind die beiden gestuften Backsteingiebel aus dem 15. Jahrhundert.

Das Innere der Altneu-Synagoge

Der hohe Hauptraum mit kunstvollem Fünfrippengewölbe aus sechs fünfkappigen Gewölbejochen wird von zwei achteckigen Pfeilern gestützt. Die zwölf Spitzbogenfenster stehen für die zwölf Stämme Israels. Besonders wertvoll sind das Tympanon mit einer Darstellung von Weinblättern und Weinreben über dem reich profilierten Portal, das Tympanon über dem Toraschrein mit gehauenen Blattornamenten und die Gewölbeschlusssteine.

In der Mitte des Saals – zwischen den beiden Oktogonsäulen – trägt eine Plattform die Bima, das Pult, an dem die Tora vorgelesen wird, umgeben von einem gotischen schmiedeeisernen Gitter. An der Ostwand befindet sich der Toraschrein, der mit Parochet und Kaporet bedeckt ist und davor das Ner Tamid. Rechts daneben steht das steinerne Pult für den Kantor.

Die Sitze sind noch wie im ursprünglichen Zustand um die Bima herum entlang den Wänden platziert. Dahinter wurden in den Wänden Nischen freigelassen, die zur Ablage von Büchern und Gebetsutensilien dienten. Der Sitz des Oberrabbiners ist erhöht. Die Wände sind außerdem mit hebräischen Inschriften und Akronymen biblischer Verse versehen.

Über der Bima hängt eine große alte Fahne, die die bedeutende Stellung der Prager Judengemeinde symbolisiert und in ihrer heutigen Form aus dem Jahr 1716 stammt. Sie wurde aber bereits seit dem 15. Jahrhundert verwendet und zeigt das Wappen der Gemeinde, einen Davidstern mit Judenhut auf rotem Grund, an den Rändern mit der Aufschrift des jüdischen Glaubensbekenntnisses „Schema Jisroel“.




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Nächstgelegenes Parkhaus ist die Garáže Pařížská.

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