Projekt Beschreibung

PRAGER KLEINSEITE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Prager Kleinseite in Kürze

Ein Spaziergang durch die engen und malerischen Gassen der Prager Kleinseite ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Während man in anderen Stadtvierteln die Sehenswürdigkeiten oft suchen muss, ist die Kleinseite für sich genommen schon eine Sehenswürdigkeit. Eine Vielzahl an Barockpalästen und – gebäuden sowie zahlreiche Kirchen, Museen und Gartenanlagen machen die zwischen Moldau und Prager Burg eingezwengte Kleinseite definitiv zu einem der schönsten Stadtviertel der Welt. Für einen Spaziergang über die mit Kopfstein gepflasterten Wege der Kleinseite sollte man unbedingt ein paar Stunden einplanen, um die ganze Pracht dieses so einzigartigen Viertels zu entdecken. Aufgrund ihrer Attraktivität wird die Prager Kleinseite zwar Tag für Tag von wahren Touristenhorden überflutet. Doch abseits dieser Touristenflut findet man in der Kleinseite auch viele ruhige Gassen und Plätze, in denen man in aller Ruhe seine eigene Zeitreise machen kann.

Die Geschichte der Prager Kleinseite

Die Besiedelung der Prager Kleinseite geht wohl bereits auf das 9. Jahrhundert zurück. Jüngste Ausgrabungen legen nahe, dass es bereits in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts unterhalb der Prager Burg eine Art Vorburg gab, die durch eine Holz-Erde-Konstruktion und einen Graben befestigt war. Prag entwickelte sich zu jener Zeit bereits zu einem internationalen Handelszentrum, das an der wichtigen transkontinentalen Verkehrsader lag, die sich vom Wolgagebiet bis nach Andalusien erstreckte.

Mitte des 13. Jahrhunderts vertrieb König Přemysl Ottokar II. die ansässige Bevölkerung und siedelte norddeutsche Kolonisten an. Er gründte auch die erste Neustadt auf dem Gelände der Kleinseite, die er mit Stadtrechten versah. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Stadt „Civitas Minor Pragensis“ genannt – der Name „Prager Kleinseite“ ist seitdem bestehen geblieben.

Während der Regentschaft Kaiser Karls IV. wurde die Stadt in den Jahren 1360 bis 1362 durch einen neuen Mauerring (die sogenannte „Hungermauer“) erheblich erweitert. Einbezogen wurde dabei ein Areal des Hradčany-Viertels über das zunächst frei stehende Kloster Strahov und die St. Laurentius-Kirche auf dem Petřín bis zur Moldau. Jedoch entfaltete sich in der Kleinseite der Siedlungsprozess nicht in der erwarteten Weise, der überwiegende Teil der neugewonnenen städtischen Fläche blieb unbebaut und wurde zur Anlage von Weinbergen genutzt.

In den Hussitenkriegen 1419/1420 erlitt die Prager Kleinseite so starke Zerstörungen, dass sie praktisch nicht mehr existierte. Weitere Brandkatastrophen suchten die Stadt in den Jahren 1503 und 1541 heim. Mit dem Brandschutt der Kleinseite wurde die Kampa-Insel erhöht und befestigt. Der Zerstörung vieler Gebäude im 16. Jahrhundert ist es jedoch zu verdanken, dass die Kleinseite zu einem so wunderschönen Stadtteil wurde. Denn damit wurde ausreichend Platz für die vielen Adelspaläste im Renaissancestil frei. Im und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden viele der bestehende Palais und nahezu alle Kirchen barock umgestaltet oder neu errichtet. In den ehemaligen Adelspalästen sind heute zumeist Behörden und Botschaften untergebracht. Seit 1784 ist die Kleinseite ein Stadtteil von Prag.

Die Sehenswürdigkeiten der Prager Kleinseite

Der Aussichtsturm Petřín

Der Aussichtsturm Petřín ist ein 60 Meter hoher, dem Eiffelturm nachempfundener Aussichts- und Sendeturm auf dem Berg Petřín, der 1891 errichtet wurde. Vom Turm aus genießt man eine herrliche Aussicht auf die Prager Kleinseite, die Moldau und die Prager Altstadt.

Die Hungermauer

In großer Entfernung zur alten Stadtmauer der Kleinseite wurde in den Jahren 1360 bis 1362 eine neue sechs Meter hohe und zwei Meter breite Stadtbefestigung errichtet, von der große Teile bis heute erhalten blieben. Ihren Namen soll die Mauer aufgrund einer am Ende der Bauzeit auftretenden Hungersnot erhalten haben. Franz Kafka schrieb übrigens seine Erzählung „Beim Bau der Chinesischen Mauer“ in Anlehnung an die Hungermauer.

Maria vom Siege

Die Kirche Maria vom Siege ist zwar deutlich kleiner als andere Kirche in der Prager Kleinseite, hat jedoch deutlich mehr Besucher. Das liegt daran, dass es sich um eine Wallfahrtskirche handelt, die von zahlreichen Pilgern aus aller Welt aufgesucht wird. Grund für die Pilgerfahrten ist das sogenannte „Prager Jesulein“, eine Wachsfigur mit großer Krone, das zu Zeiten der Gegenreformation allerlei Wunder vollbracht haben soll, was ihm die Verehrung von Katholiken aus aller Welt einbrachte. Erbaut wurde Maria vom Siege ursprünglich von deutschen Lutheranern Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Zuge der Gegenreformation ging die Kirche jedoch in den Besitz der Ordensgemeinschaft der Karmeliten über.

Das Palais Lobkowitz

Das Palais Lobkowitz ist die ehemalige Stadtresidenz der böhmischen Adelsfamilie von Lobkowitz. Das Palais wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet und gehört zu den bekanntesten Palais im barocken Baustil Prags. Heute ist es der Sitz der deutschen Botschaft in der tschechischen Republik. Millionen Bunderbürger kennen das Palais Lobkowitz übrigens aus dem Fernsehen. Im Spätsommer 1989 erlangte das Palais weltweite Bekanntheit, als Tausende DDR-Bürger nach ihrer Flucht auf dem Botschaftsgelände der BRD in Prag Zuflucht suchten. Am 30. September 1989 konnte der damalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher in einer historischen Ansprache den geflüchteten ostdeutschen Bürgern verkünden, dass nach Verhandlungen mit der DDR und der Tschechoslowakei ihre Ausreise in die Bundesrepublik genehmigt wurde. Dieses Ereignis ging als einer der Meilensteine des Zusammenbruchs der DDR in die Geschichte ein.

Das Palais Waldstein

Das direkt unterhalb der Prager Burg gelegene Palais Waldstein ist das größte Palais in Prag. Der monumentale Barockpalast wird häufig nach seinem Erbauer auch „Wallensteinpalais“ genannt und ist vor allem für seine wunderschöne Gartenanlage bekannt. Das Palais ist heute Sitz des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik.

Die St.-Laurentius-Kirche

Die St.-Laurentius-Kirche ist die Namensgeberin des Laurenziberges (cz. „Petřín“). Das bereits im 12. Jahrhundert begonnene Gotteshaus ist heute die Kathedralkirche des Bischofs der Altkatholischen Kirche von Tschechien. Heute erstrahlt St. Laurentius nach einer Umgesaltung im 18. Jahrhundert im Barockstil. Reste der ursprünglichen romanischen Kirche sind nur noch im Chor und im Südteil zu finden.

Die St.-Nikolaus-Kirche

Die St.-Nikolaus-Kirche ist zweifellos eine der schönsten und prächtigsten Kirchen des Barockzeitalters in Europa. Ursprünglich Ende des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil, wurde die Kirche nach der Übernahme durch die Jesuiten im Barockstil neu errichtet. Noch prächtiger als ihr Äußeres ist das Innere der St.-Nikolaus-Kirche, an dessen reich verzierter Ausstattung zahlreiche namhafte Künstler beteiligt waren. Besonders sticht das 1.500 Quadratmeter große Deckenfresko mit Bildern aus dem Leben des Heiligen Nikolaus von Myra hervor. Damit zählt das Gemälde zu den größten seiner Art in ganz Europa. Wer nach einem Spazierung durch die Kleinseite noch gut zu Fuß ist, kann den Turm von St. Nikolaus besteigen und wird mit einem schönen Ausblick über Prag belohnt.

Die St.-Thomas-Kirche

Unter den vielen Kirchen der Prager Kleinseite ist auch St. Thomas einen Besuch wert. Die Stiftskirche des ehemaligen Augustinerklosters wurde bereits im 14. Jahrhundert als dreischiffige gotische Basilika errichtet. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde St. Thomas im Renaissancestil erweitert und schließlich Anfang des 18. Jahrhunderts barock umgestaltet. Der reiche Kirchenschmuck stammt von herausragenden Meistern der Renaissance und des böhmischen Barock. Besonders berühmt sind die Deckenfresken der Kirche.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie A: Haltestelle Malostranská

Buslinie 194: Haltestelle Malostranská

Tramlinien 2, 5, 7, 12, 13, 14, 15, 18, 20, 22, 23, 27 und 97: Haltestelle Malostranská

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist MR.PARKIT – Garáž Újezd.

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