Projekt Beschreibung

TEYNKIRCHE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Teynkirche in Kürze

Sie ist die wahrscheinlich meistfotografierte Kirche Prags: Die Teynkirche (cz. „Kostel Matky Boží před Týnem“). Ihre hinter den Häusern des Altstädter Rings hervorragenden mächtigen Türme sind ein Blickfang ersten Ranges und in Kombination mit dem wunderschönen Ensemble der umliegenden Paläste und sonstigen Gebäude eines der beliebtesten Fotomotive der tschechischen Hauptstadt. Sowohl von außen als auch von innen zählt die Teynkirche zu Prags schönsten Gotteshäusern und sollte deshalb unbedingt zum Beschuchsprogramm der tschechischen Hauptstadt gehören.

Der Name „Teynkirche“

Der Name des römisch-katholischen Gotteshaus geht auf einen benachbarten historischen Handelshof names „Teyn“ zurück, in dem ausländische Kaufleute gegen Zahlung eines Schutzgeldes übernachten konnten. Der Handelshof bestand aus mehr als einem Dutzend Einzelgebäuden, die zwischen der Teynkirche und der Kirche des Heiligen Jakob weitestgehend erhalten sind. Der verkürzte Name „Teynkirche“ bezieht sich somit auf die Lage des Kirchengebäudes „vor dem Teyn“.

Die Geschichte der Teynkirche

Bereits im Jahr 1135 ist eine frühgotische Kapelle auf dem Gelände der heutigen Teynkirche historisch belegt. Mit der raschen Entwicklung Prags wurde sie zur ersten Pfarrkirche in der Altstadt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche umfassend erweitert und umgebaut. Anstelle eines einfache Kirchenschiffs entstand ein dreischiffiges Gebäude mit polygonalem Chor und einer darunterliegenden Krypta sowie einem ersten Glockenturm.

Mit den Spenden reicher Bürger und Kaufleute wurde ab etwas 1360 ein Kirchenneubau im Stil der Hochgotik finanziert, in den teilweise die Fundamente des Vorgängerbaus einbezogen wurden. Die erste einschiffige Basilika mit einem fast rechteckigen Grundriss basiert wahrscheinlich auf Plänen der einheimischen Baumeister Scheufler und Schmelzer. Ihr Aussehen lehnt sich an schlesische Kirchenarchitektur des 14. Jahrhunderts an.

Um 1380 wurde die Basilka mit einem Chor und Seitenschiffen zu einem dreischiffigen Kirchengebäude erweitert. Noch vor Ausbruch der Hussitenkrieg Anfang des 15. Jahrhunderts war die Teynkirche fertiggestellt. Nicht sicher geklärt ist bisher, ob das Stützgewölbe in der heutigen Form schon vorhanden war. Nur das Dach und die beiden Türme fehlten noch. Der Nordturm wurde um 1466 und der Südturm um das Jahr 1511 fertiggestellt. Nach Beendigung der Hussitenkriege sollte das Dach der Marienkirche fertiggestellt werden, doch die bereits angelieferten Holzbalken wurden auf Befehl Kaiser Sigismunds als Galgen für radikale Hussiten verwendet. So konnte der Dachstuhl erst um das Jahr 1460 fertiggestellt werden.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg unter der Rekatholisierung Böhmens ließen die Prager Bürger 1649 in der Kirche einen neuen Altar im Barockstil errichten, wodurch auch die Bedeutung der Jungfrau Maria für das Christentum betont werden sollte. Ein durch Blitzschlag ausgelöster Brand im Jahr 1679 beschädigte das Hauptschiff und den Chor stark. Sie wurden durch ein neues niedrigeres barockes Tonnengewölbe ersetzt. 130 Jahre später vernichtete ein erneutes Feuer den Nordturm, dessen Wiederaufbau sich bis 1836 hinzog.

Die Architektur der Teynkirche

Aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte ist die Teynkirche heute eine architektonische Mischung aus Stilformen der Gotik und des Barock. Die Außengestaltung der Kirche mit ihren Spitztürmchen und Ziergiebel wird von Elementen der Hochgotik bestimmt. Das Hauptschiff der Kirche wird von einem barocken Tonnengewölbe dominiert, während die Seitenschiffe ihre ursprünglichen gotischen Rippengewölbe behalten haben. Ebenso sind die Kircheneingänge auf allen vier Seiten des Gebäudes noch im gotischen Stil erhalten. Das bekanntestes ist das Nordportal, das ein Tympanon mit drei Szene aus der Passion Christi trägt.

Die beiden Kirchtürme sind nicht im gleichen Stil gebaut worden, aber mit 80 Meter etwa gleich hoch. Der Nordturm ist etwas dicker als der Südturm. Sie sind mit zwei übereinander angeordneten Reihen zu je vier Ziertürmchen geschmückt und von achteckigen Helmen bekrönt. Beide Türme sind mit Außengalerien umgeben, die von den Besuchern begangen werden können.

Das Innere der Teynkirche

Die gesamte Inneneinrichtung der Teynkirche ist überwiegend im Barockstil gehalten. Sehenswert sind die Altare der Kirche. Der Hauptaltar trägt die Gemälde Mariä Himmelfahrt und Heilige Dreieinigkeit des tschechischen Barockmalers Karel Škréta. Darüber hinaus stehen in der Kirche noch 18 weitere Altäre, wie beispielsweise der St.-Wenzels-Altar aus dem späten 17. Jahrhundert, ein Renaissance-Flügelaltar aus dem frühen 17. Jahrhundert und ein Johannes dem Täufer geweihter Altar aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Ein weiteres Hightlight der Inneneinrichtung ist das gotische Zinntaufbecken mit seinen Reliefapostelverzierungen. Das aus dem Jahr 1414 stammende Taufbecken ist das älteste in Prag. Ebenfalls sehenswert ist der auf Pfeilern zwischen dem Hauptschiff und dem linken Seitenschiff stehende spätgotische Baldachin von Matthias Rejsek aus dem Jahr 1493. Auch die Orgel der Teynkirche ist ein historisches Meisterwerk. Sie wurde 1673 vom deutschen Orgelbauer Hans Heinrich Mundt gebaut und ist damit die älteste Orgel in Prag.

Unter den rund 60 Gräbern in der Teynkiche ist das des weltberühmten Astronomen Tycho Brahe das bekannteste. Brahe kam 1601 unter tragischen Umständen in Prag ums Leben. Der Astronom nahm an einem Festbankett Kaiser Rudolf II. teil, musste der Überlieferung nach wegen starker Blasenschmerzen die Tafel frühzeitig verlassen. Möglicherweise war die Hofetikette, die es den Gästen untersagte, sich vor dem Kaiser von der Tafel zu erheben, der Grund für einen Blasenriss. Brahe verstarb zehn Tage später nach schwerem Leiden. Im Jahre 2012 wurde nach einer Untersuchung von Haar- und Knochenproben eine Blaseninfektion als wahrscheinlichste Todesursache Tycho Brahes angegeben.




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Kostenlos.

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Metrolinie A: Haltestelle Staroměstská

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Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist die Garáže Pařížská.

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