Projekt Beschreibung

SOLOMON R. GUGGENHEIM MUSEUM




Beschreibung

Das Wichtigste zum Solomon R. Guggenheim Museum in Kürze

Das Solomon R. Guggenheim Museum sollte ein Pflichtprogrammpunkt bei einem Besuch von New York City sein. Denn das meist nur kurz „The Guggenheim“ genannte Museum beherbergt nicht nur eine der weltbekanntesten Sammlungen für moderne und abstrakte Kunst, sondern ist auch eines der architektonischen Highlights von Manhattan. Das an der Fifth Avenue am Ostrand des Central Parks gelegene Gebäude ist aufgrund seiner unverkennbaren Form bis heute ein Zankapfel zwischen Befürwortern und Gegnern. Von machen als „Betontasse“ oder „Schneckenhaus“ verspottet, sehen andere darin das schönste Gebäude von New York City. Wie man zum Gebäude auch stehen mag, was einen im Inneren des Guggenheim erwartet, sollte auch Kunstbanausen zu einem Besuch überzeugen.

Die Geschichte des Solomon R. Guggenheim Museum

Historisch geht das Museum auf Solomon R. Guggenheim, ein Mitglied der Industriellen-Familie Guggenheim, zurück, der Ende der 1930er-Jahren mit dem Aufbau einer Sammlung avantgardistischer moderner Kunst begann. Dabei beriet ihn beim Kauf die junge deutsche Künstlerin Hilla von Rebay, die ihn mit dieser Kunst in Berührung brachte. In den frühen 1930er-Jahren stellte Solomon R. Guggenheim die wachsende Sammlung in seinem Apartment im New Yorker Savoy-Plaza Hotel aus und präsentierte in kleinen Ausstellungen Neuerwerbungen der Öffentlichkeit. Unter der Organisation Rebays entstand die Solomon R. Guggenheim Collection of Non-Objective Paintings, welche auf Ausstellungstournee durch verschiedene amerikanische Städte ging.

1937 wurde die Solomon R. Guggenheim Foundation gegründet, die vom Staat New York die Erlaubnis erhielt, eines oder auch mehrere Museen zu betreiben. 1939 gründete die Stiftung ein kleines Museum of Non-Objective Painting in einem umgestalteten alten Autohaus in der 24th East Street, um die Sammlung Solomon R. Guggenheims auszustellen. Erste Direktorin des Museums war Hilla von Rebay.

Solomon R. Guggenheim und Hilla von Rebay beauftragten 1943 den bekannten amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright damit, ein neues Museumsgebäude am heutigen Standort zu entwerfen. Wright fertigte über 700 Skizzen für den Bau an, der infolge des Zweiten Weltkriegs und Streitigkeiten mit der Baubehörde erst zwischen 1956 und 1959 realisiert wurde. Am 21. Oktober 1959 wurde schließlich das neue Museumsgebäude eröffnet. Weder Solomon R. Guggenheim, der 1949 verstarb, noch Frank Lloyd Wright, der Anfang 1959 verstarb, erlebten die Eröffnung „ihres“ Museums. In Erinnerung an seinen Begründer wurde das Museum of Non-Objective Painting in Solomon R. Guggenheim Museum umbenannt. Von den 1960-er bis 1980er-Jahren entwickelte sich das Guggenheim Museum unter seinem Kurator Thomas M. Messer zu einer Einrichtung von Weltrang, was sowohl an der beträchtlichen Vergrößerung der Sammlung als auch an seinen weltbekannten Sonderausstellungen lag.

Das Gebäude des Solomon R. Guggenheim Museums

Das von Frank Lloyd Wrights konzipierte Gebäude hat die Grundform einer Rotunde. Der Kreis ist dabei das Hauptmotiv des Grundrisses und der terrassenförmigen Etagen. Insgesamt vereint das Museum in sich verschiedene geometrische Formen wie Dreiecke, Kreise, Ovale, Bögen und Quadrate. Neben dem Hauptgebäude gibt es noch eine kleine Rotunde, die einst die Wohnungen Guggenheims und Rebays beherbergte und heute als Bürogebäude genutzt wird. Mit der Erweiterung des Museums zu Beginn der 1990er-Jahre wurde ein ehemals von Wright geplante Turm realisiert.

Die Architektur des Gebäudes ist maßgeblich durch die Lage in der Nähe des Central Parks beeinflusst. Die Natur bildet nicht nur einen Ruhepol zum Rummel New York Citys, sondern bot auch Anlehnung für die Konstruktion Wrights. So ist das Solomon R. Guggenheim Museum ein Versuch, die Plastizität organischer Strukturen in die Architektur zu übersetzen. Frank Lloyd Wright schuf eine sich windende Rampe mit einer Steigung von drei Prozent, an der die Kunstwerke ausgestellt werden, im Gegensatz zu den normalerweise in Museen vertretenen Konzepten, in denen der Besucher durch verschiedene untereinander verbundene Räume geführt wird.

Wrights Konzept beinhaltet einen Aufzug, der die Besucher zum höchsten Punkt der Rampe transportiert, so dass sie an den Kunstwerken vorbei nach unten laufen können. Die Galerien sind in verschiedene Sektionen unterteilt, was vom Aufbau her der Kammeraufteilung einer Zitrusfrucht nachempfunden ist. Der Rundbau ist nach innen hin offen, so dass der Besucher Kunstwerke aus mehreren Segmenten und Etagen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Um die Wirkung der Bilder im Raum zu stärken, wurden helle, fluoreszierende Lampen installiert, die das Sonnenlicht aufheben, und so entsteht ein solches Hintergrundlicht, dass die Bilder eine besondere Leichtigkeit erhalten.

Schon im Vorfeld des Baus, während der Planungsphase, wurde das Projekt immer wieder kritisiert. Vor allem Künstler gehörten zu den größten Kritikern. Sie lehnten die Architektur des Museums mit dem Argutment ab, dass sie den Bildern die Schau stehle. So sagte der Kunstkritiker John Canaday in der New York Times „A war between architecture and painting, in which both come out badly maimed“ (dt. „Ein Krieg zwischen Architektur und Malerei, aus dem beide verletzt hervorgehen“) und der New York Daily Mirror schrieb „A building that should be put in a museum to show how mad the 20th Century is“ (dt. „Ein Gebäude, das in einem Museum ausgestellt werden sollte, um zu zeigen wie verrückt das 20. Jahrhundert ist“).

Neben viel Kritik fand das Museumsgebäude aber auch positive Resonanz. Das Solomon R. Guggenheim Museum gilt als das bedeutendste Gebäude aus Frank Lloyd Wrights letzten Lebensjahren. So sagte der Architekt Philip Johnson „Mr. Wright’s greatest building, New York’s greatest building. One of the greatest rooms of the 20th century“ (dt. „Mr. Wrights großartigstes Gebäude, New Yorks großartigstes Gebäude. Einer der großartigsten Räume des 20. Jahrhunderts“). Das Museumsgebäude wurde aufgrund seiner architektonischen Bedeutung deshalb 2015 für die Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe nominiert.

Die Sammlung des Solomon R. Guggenheim Museums

Die Sammlung des Solomon R. Guggenheim Museums zählt zu den bedeutendsten und interessantesten der modernen und avantgardistischen Kunst weltweit. Sie umfasst mehrere unterschiedliche Sammlungsteile, die mit der Zeit zusammengetragen wurden. Der Grundstock besteht aus der Sammlung Solomon R. Guggenheims, die sich anfangs stark auf die abstrakte Malerei konzentrierte. In dieser Zeit erwarb Guggenheim zentrale Werke Wassily Kandinskys. Daneben kaufte er aber auch Kunst, die nicht als gegenstandslos bezeichnet werden kann, wie z.B. Werke von Marc Chagall.

Die Sammlung vergrößerte sich mit dem Erwerb des Nachlasses des Kunsthändlers Karl Nierendorf im Jahr 1948 um beträchtliche 730 Objekte. Darunter befanden sich 110 Werke von Paul Klee, 24 von Lyonel Feininger, 18 Kandinskys, sechs Chagalls, zwei Bilder Joan Mirós und eines von Oskar Kokoschka. Somit enthält die Sammlung bedeutende Werke des Expressionismus und Surrealismus.

Ebenfalls zur Sammlung gehören seit den 1950er-Jahren Skulpturen von Bildhauern wie Constantin Brâncuși, Alexander Calder, David Smith und Jean Arp zur Sammlung des Guggenheims. Außerdem wurde mit dem Erwerb des Bildes Mann mit verschränkten Armen aus dem Jahr 1899 von Paul Cézanne der Grundsatz aufgehoben, nur Werke des 20. Jahrhunderts in die Sammlung aufzunehmen. Mit der Thannhauser Collection wurde 1963 die Sammlung um Werke des Impressionismus und Post-Impressionismus ergänzt. Sie kam erst als Leihgabe ins Museum, ging dann jedoch als Erbe in den Besitz der Guggenheim Foundation über. Darunter befinden sich berühmte Werke wie Hügel bei Saint-Rémy von Vincent van Gogh, Haere Mai von Paul Gauguin, Vor dem Spiegel von Édouard Manet und Hügellandschaft bei Pontoise von Camille Pissarro. Ebenfalls aus der Thannhauser Collection stammen 32 Gemälde und Arbeiten auf Papier von Pablo Picasso wie Le Moulin de la Galette und Frau mit gelben Haar. Nachdem das Museum schon im Besitz einiger Werke der analytisch-kubistischen und somit abstrakten Phase Picassos wie dem Akkordeonspieler  war, ist es nach den Ergänzungen mit der Thannhauser Collection im Besitz einer der größten öffentlichen Sammlungen von Werken Picassos.

Zu Beginn der 1990er-Jahre ergänzte die Panza Collection die Sammlung um Werke aus den 1960er- und 1970er-Jahren mit dem Schwerpunkt auf abstrakter Malerei und Skulpturen. Sie umfasste minimalistische Skulpturen von Bildhauern wie Dan Flavin, Donald Judd und Carl Andre, sowie minimalistische Malerei von Künstlern wie Brice Marden, Robert Ryman und Robert Mangold. Daneben umfasste die Panza Collection auch Werke des Postminimalismus und der Konzeptkunst von Künstlern wie Richard Serra, James Turrell und Robert Morris. Zudem verdoppelte sich in den 1990er-Jahren der Werksbestand der Sammlung, da nun auch Fotografien und mediale Kunst zu den Gebieten der Sammlung hinzukamen. So gehören beispielsweise 200 Fotografien von Robert Mapplethorpe zur Sammlung.

Das Café und der Museumsshop des Solomon R. Guggenheim Museums

Wen bei so viel toller Kunst der Hunger oder Durst packt, findet in der dritten Etage des Museums ein Café, aus dem man noch dazu einen herrlichen Ausblick auf den Central Park genießt. Und auch der Museumsshop des Guggenheim ist eine Erwähnung wert, denn er wurde bereits mehrfach als bester Museumsshops von New York City ausgezeichnet (und das ist keine kleine Ehre). Neben seltenen, informativen Kunstbüchern und kreativen Geschenkideen kann man hier auch tolle Fotodrucke der im Museum gezeigten Kunstwerke erwerben.




Telefon

+1 212 423 3500

Öffnungszeiten

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 17:45 10:00 – 21:00 10:00 – 17:45 geschlossen 10:00 – 17:45 10:00 – 19:45 10:00 – 17:45

Eintrittspreise

Erwachsene: $25,00

Senioren (über 64): $18,00

Studenten: $18,00

Kinder und Jugendliche (unter 12): frei

Für weitere Informationen zu möglichen Ermäßigungen siehe die Website.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Subway-Linien 4, 5 und 6: Haltestelle 86 St Lexington Av

Buslinien M1, M2, M3 und M4: Haltestelle 5 Av/E 90 St

Mit dem Auto:

Nächstgelegene Parkhäuser sind Impark Parking (40 East 89th Street) und Champion Parking (60 East 90th Street).

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