Projekt Beschreibung

PANTHEON ROM




Beschreibung

Das Wichtigste zum Pantheon in Rom in Kürze

Das Pantheon sollte jeder Rom-Besucher gesehen haben. Es ist nicht nur das besterhaltene Bauwerk der römischen Antike, sondern auch der größte Kuppelbau des Altertums. Der Name Pantheon (von altgriechisch pan „alles“ und theos „Gott“) bezieht sich auf die ursprüngliche Funktion des Bauwerks als Tempel für alle Götter. Mit seinen dicken Ziegelwänden, den großen Marmorsäulen und seiner grandiosen Kuppel macht das Pantheon auf fast jeden Besucher einen überwältigenden Eindruck. So soll der berühmte Michelangelo von einem „disegno angelico e non umano“ gesprochen haben, einem von Engeln, nicht von Menschen gemachten Entwurf. Und selbst Goethe schrieb wenige Wochen nach seiner Ankunft in Rom, das Pantheon habe so sein Gemüt eingenommen, „dass ich daneben fast nichts mehr sehe“.

Die Geschichte des Pantheons in Rom

Das Pantheon ist der Nachfolger eines Tempels, den Konsul Agrippa von 27 bis 25 v. Chr. am selben Ort hatte errichten lassen. Dieser Vorgängerbau war bereits als Rundbau angelegt und hatte etwa die gleichen Ausmaße und dieselbe Ausrichtung wie das heute zu sehende Gebäude. Er wurde während eines Feuers im Jahr 80 n. Chr. beschädigt und unter Kaiser Domitian restauriert. Im Jahr 110 brannte das Pantheon infolge eines Blitzschlages erneut ab. Die Forschung schreibt den Wiederaufbau traditionell Kaiser Hadrian zu und datiert dessen Errichtung auf die Jahre zwischen 118 und 125. Jüngste Forschungsergebnisse lassen jedoch auf einen um einige Jahre früheren Baubeginn schließen, möglicherweise noch unter Hadrians Vorgänger Trajan. Wer als Architekt dieses größten und vollkommensten Rundbaus des Altertums in Frage kommt, steht nicht fest.

Ob und wie lange das Pantheon danach kultisch genutzt wurde, lässt sich aufgrund der mangelhaften literarischen Quellenlage nicht genau bestimmen. Als Förderer des Christentums im Römischen Reich ließ Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert alle heidnischen Kultstätten schließen und spätestens Anfang des 5. Jahrhunderts, unter Kaiser Honorius, muss der Tempelbetrieb endgültig eingestellt worden sein. Das Pantheon, damals zweihundert Jahre alt, litt in der Folgezeit wie unzählige andere Sakralbauten unter Plünderern, die alles mitgehen ließen, was sich transportieren ließ.

Vor der drohenden Zerstörung bewahrte Papst Bonifatius IV. den ungenutzten Tempel. Kaiser Phokas hatte ihm 608 das Pantheon überlassen und der so Beschenkte wandelte den früher heidnischen Bau in einen Maria und allen Märtyrern geweihten christlichen Sakralbau um. Zur Bekräftigung der Namensgebung ließ der Papst 26 Wagenladungen mit Gebeinen, die aus Gräbern an der Via Appia stammten, ins Pantheon verfrachten und erklärte sie kurzerhand zu Reliquien von christlichen Märtyrern – nicht ganz zutreffend, wie man heute weiß und damals wohl schon ahnte.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde das Pantheon mehrfach architektonisch umgestaltet und beispielsweise um einen Glockentrum ergänzt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde schließlich der Platz vor dem Pantheon freigeräumt und eingeebnet, so dass die heutige Piazza della Rotonda entstand. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Pantheon zur Grabeskirche bedeutender Persönlichkeiten, später auch des italienischen Königshauses. Trotz seiner vielen Umbauten gehört das Pantheon zu den am besten erhaltenen Bauten der römischen Antike, was wahrscheinlich seiner recht frühen Umwandlung in eine Kirche zu verdanken ist.

Der Portikus des Pantheons in Rom

Die Piazza della Rotonda wird vom majestätischen Portikus des Pantheon dominiert. Die 16 großen, 60 Tonnen schweren Pfeiler mit einem Durchmesser von je 1,5 Metern wurden in Ägypten aus dem Fels gehauen und mit Schiffen nach Rom transportiert. Der Giebel des Portikus trägt eine Inschrift, die das Pantheon Marcus Agrippa zuschreibt, obwohl es von Kaiser Hadrian erbaut wurde – wahrscheinlich eine Geste des Respekts vor diesem großen Mann, dessen Andenken noch zu Hadrians Zeiten hochgehalten wurde. In der Antike war der Giebel mit Bildhauereien aus vergoldeter Bronze geschmückt. Auf Befehl von Papst Urban VIII. wurden diese allerdings im 17. Jahrhundert entfernt, um den Baldachin im Petersdom zu schaffen.

Die Kuppel des Pantheons in Rom

Der bemerkenswerteste Teil des Gebäudes ist die mit einem Durchmesser und einer Höhe von mehr als 43 Metern riesige Kuppel. Bis zum Bau der Kathedrale von Florenz im Jahre 1436 war sie die größte Kuppel der Welt. Das größte Problem, das sich den Römern beim Bau des Pantheons stellte, war das massive Gewicht der Kuppel. Um dieses Gewicht auch ohne die heute üblichen Verstärkungen tragen zu können, nimmt die Dicke der Wände mit steigender Höhe ab. Am Fuße wurden sechs Meter dicke Wände errichtet, die sich nach oben hin auf 2,3 Meter verjüngen.

Auch nutzten die Römer für die Kuppel eine leichtere, mit vulkanischem Tuff- und Bimsstein vermischte Sorte Beton. Zur weiteren Gewichtsersparnis wird die Kuppel durch fünf konzentrische Ringe aus je 28 Kassetten gegliedert und am Scheitelpunkt durch eine kreisrunde Öffnung von neun Metern Durchmesser, dem sogenannten Opaion, durchbrochen. Diese Öffnung stellt neben dem Eingangsportal die einzige Lichtquelle des Innenraums dar.

Der Innenraum des Pantheons in Rom

Tritt man in den Rundbau ein, ist dessen Raumwirkung aufgrund der unerwarteten Weite und Höhe und des eindrucksvollen Lichteffekts überwältigend. Die kirchliche Innenraumgestaltung steht in starkem Kontrast zur äußeren Gebäudekonstruktion als Tempels. Der Marmorfußboden, dessen Gestaltung eine Reihe geometrischer Muster aufweist, ist noch ein Originalrelikt aus römischen Zeiten. Heute befinden sich im Pantheon die Gräber einiger berühmter Persönlichkeiten, wie dem Maler und Baumeister Raffael, der hier 1520 als erster seine letzte Ruhestätte fand. Auch mehrere italienische Könige, wie die beiden ersten Könige Viktor Emanuel II. und Umberto I., sind im Pantheon beigesetzt.

Der architektonische Einfluss des Pantheons in Rom

Der Pantheon übte ab der frühen Neuzeit einen starken Einfluss auf die Architekturgeschichte aus. Es wurde zum Prototyp für zahllose berühmte Kuppelbauten von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, wie z.B. dem Petersdom, dem Invalidendom in Paris, dem Alten Museum und dem Dom in Berlin, dem Kapitol in Washington D.C. und natürlich auch dem namensgleichen Panthéon in Paris.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass im Gegensatz zu den anderen Kirchen Roms, die im Besitz der jeweiligen Religionsgemeinschaften – also in der Regel der katholischen Kirche – stehen, ist das Pantheon Eigentum des italienischen Staates.




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Bilder: By Moyan Brenn from Anzio, Italy – Flickr, CC BY 2.0, Link / Von Roberta Dragan – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, Link
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