Projekt Beschreibung

SANKT PAUL VOR DEN MAUERN




Beschreibung

Das Wichtigste zu Sankt Paul vor den Mauern in Kürze

Rom ist eine Stadt der Kirchen. Zu den beeindruckendsten Gotteshäuser der Stadt zählt sicherlich San Paolo fuori le Mura (dt. „Sankt Paul vor den Mauern“). Zum einen ist die Kirche eine der vier Papstbasiliken (die anderen drei sind der Petersdom, die Lateranbasilika und Santa Maria Maggiore) und eine der sieben Pilgerkirchen in Rom. Zum anderen ist Sankt Paul vor den Mauern ein monumentales Bauwerk und war bis zum Bau des Petersdoms die größte Kirche von Rom. In der Kirche wird das Grab des Apostels Paulus vermutet.

Das Grabmal des Heiligen Paulus

Der Name der Kirche leitet sich von der vermuteten Begräbnisstätte des Heiligen Paulus ab, welche außerhalb der noch erhaltenen antiken Aurelianischen Stadtmauer liegt. Der Apostel Paulus war als römischer Bürger angeblich um 67 n. Chr. außerhalb der Stadt enthauptet worden. Der Leichnam des Apostels soll dann weiter stadteinwärts an der Via Ostiense in einer römischen Nekropole beigesetzt worden sein. Die Begräbnisstätte wurde bereits im ersten Jahrhundert verehrt, als an ihrer Stelle eine kleine Gedächtnisstätte errichtet wurde.

Die Geschichte von Sankt Paul vor den Mauern

Eine erste Basilika, welche vom römischen Kaiser Konstantin I. in Auftrag gegeben wurde, wurde im Jahre 324 am Ort der Gedächtnisstätte gebaut. Im Jahre 386 wurde diese Basilika bereits als zu klein erachtet und Kaiser Valentinian II. befahl den Abriss des Gebäudes. Es sollte durch ein neues, viel größeres Bauwerk ersetzt werden. Gebaut wurde schließlich eine monumentale Kirche mit fünf Schiffen, die auf achtzig Säulen ruhen. Wie bei den meisten Basiliken zu dieser Zeit üblich, befand sich ein großes Atrium mit einem Brunnen in der Mitte davor. Die Kirche wurde im Jahre 390 von Papst Siricius geweiht, jedoch wurde sie erst fünf Jahre später während der Regierungszeit von Kaiser Honorius fertiggestellt.

Weitere Ausbauten folgten in den nächsten Jahrhunderten und ab dem 9. Jahrhundert war Sankt Paul vor den Mauern die größte Kirche in Rom. Sie hielt diesen Titel bis der heutige Petersdom im Jahre 1626 fertiggestellt wurde. Nach einer Brandschatzung im Jahre 846 durch die Sarazenen, wurde die Kirche schnell restauriert und Ausbauten und Restaurationen gingen weiter bis ins 18. Jahrhundert.

Eine Katastrophe geschah dann im Jahre 1823, als nachlässige Dachdecker brennenden Teer auf den Holzbalken verschütteten, welche das Bleidach stützten. Die Kirche war bald darauf vom Feuer verschlungen und brannte fast vollständig nieder. Lediglich die Apsis, der Kreuzgang, der Triumphbogen, das Grab des Apostels und die Südwand überstanden das Feuer. Eine originalgetreue Rekonstruktion begann bald nach der Katastrophe, welche durch Spenden aus der ganzen Welt finanziert wurde. Die Kirche wurde im Jahre 1854 neu geweiht.

Architektur und Innenausstattung von Sankt Paul vor den Mauern

Mit ihren 131 Meter Länge, 65 Meter Breite und 29 Meter Höhe ist die Kirche ein imposantes Bauwerk. Der riesige Innenraum ist besonders beeindruckend und vermittelt Besuchern einen guten Eindruck davon, wie antike römische Basiliken ausgesehen haben müssen. Vier Reihen von zwanzig Granitsäulen trennen das Mittelschiff von seinen Gängen. Die Säulen sind neu – die Originale wurden alle aus alten römischen Tempel entnommen. Sie stützen Arkaden-Gebälke, auf denen sich ein langes Band mit Medaillons mit Portraits der Päpste hinzieht. Alle über 260 Päpste, beginnend mit dem Heiligen Peter, sind abgebildet.

Die Porträts von Päpsten vor dem 16. Jahrhundert sind übrigens Phantasiedarstellungen. Erst seit dem 16. Jahrhundert bildeten realistische Porträts die Vorlage. Einer Legende nach kommt Christus wieder, wenn kein Platz mehr für ein weiteres Medaillon vorhanden ist. Als unter Johannes Paul II. nur noch drei freie Stellen vorhanden waren, wurden 25 weitere Plätze angelegt. Die Rückkehr Christi verzögert sich also noch ein wenig.

Ein bedeutendes Kunstwerk in der Nähe des Altars ist der monumentale, säulenförmige Osterleuchter, der oben die Schale für die Osterkerze trägt. Sein reicher Reliefschmuck weist mythologische und christliche Bezüge auf. Über Szenen der Passion Christi sind seine Auferstehung und Himmelfahrt dargestellt. Das Werk wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert von Pietro Vassalletto und Niccolò di Angelo gefertigt.

Ebenfalls beachtenswert ist der Triumphbogen, der über dem Kirchenschiff auf ionischen Säulen ruht und mit einem Mosaik aus dem fünften Jahrhundert verschönert ist, welches nach dem Brand restauriert wurde. In einem Kreis in der Mitte des Bogens befindet sich ein streng blickender Christi, Vögel (welche die vier Evangelisten repräsentieren), Engel, vierundzwanzig Älteste und unterhalb die Heiligen Peter und Paul, flankieren die Abbildung Christi.

Das venezianische Mosaik in der Apsis ist ein weiteres Highlight. Es wurde im Jahre 1226 für Honorius III. erschaffen und ersetzte das ursprüngliche Mosaik aus dem 5. Jahrhundert. Hier kann man Christus auf einem Thron in Begleitung von Peter, Paulus, Andreas und Lukas sehen.

Die Entdeckung des Paulus-Grabs

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass im Dezember 2006 der Vatikan bekannt gab, in der Kirche sei das Grab des Apostels Paulus wiederentdeckt worden. Bei Grabungen wurde ein ungewöhnlich großer, etwa 2,4 Meter langer Sarkophag unter einem spätantiken Epitaph mit der Inschrift „Paulo Apostolo Mart“ („dem Apostel und Märtyrer Paulus“) an der Basis des Hauptaltars der Basilika gefunden. Ob in dem Sarkophag wirklich Paulus liegt, bleibt ungewiss, da ein Nachweis, dass es sich bei der hier bestatteten Person tatsächlich um den Apostel handelt, wissenschaftlich nicht mehr möglich ist.




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Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metro-Linie B: Haltestelle Basilico San Paolo

Buslinien 23, 769, 792, nMB und nME: Haltestellen Ostiense/S. Paolo und V.le S. Paolo

Buslinien 128, 669 und 766: Haltestelle Baldelli

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist der SA.RE Parking.

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