Projekt Beschreibung

SIXTINISCHE KAPELLE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Sixtinischen Kapelle in Kürze

Die Sixtinische Kapelle ist eine der Kapellen des Apostolischen Palastes, dem offiziellen Amtssitz des Papstes. Zwei Gründe machen sie zur berühmtesten Kapelle der Welt: Zum Ersten wird hier das Konklave, die Papstwahl, abgehalten. Und zum Zweiten gehören ihre Gemälde, insbesondere die Arbeiten von Michelangelo, zu den großartigsten Meisterwerken westlicher Kunst. Die Sixtinische Kapelle liegt unmittelbar nördlich des Petersdoms und ist mit diesem über die Scala Regia und Sala Regia verbunden. Für Touristen ist allerdings nur der Eintritt über die Vatikanischen Museen möglich.

Die Architektur der Sixtinischen Kapelle

Die Pläne für die Sixtinische Kapelle stammen von Baccio Pontelli. Sie wurde zwischen 1473 und 1481 als Privatkapelle für Papst Sixtus IV. erbaut (daher auch ihr Name). Der Grundriss der Kapelle ist rechteckig. Der Bau ist 40,9 Meter lang, 13,4 Meter breit und 20,7 Meter hoch. Die Kapelle ist in der Proportion des Salomonischen Tempels errichtet, ihre Länge entspricht in etwa der doppelten Höhe und der dreifachen Breite. Eine Marmorwand teilt den Raum in zwei ungleiche Teile. Der Opus-sectile-Boden besteht aus wunderschönen geometrischen Mustern.

Die Wandfresken der Sixtinischen Kapelle

Die Wände des Raums sind mit Fresken aus dem 15. Jahrhunderts verziert, erstellt von einigen der besten Künstler aus Umbrien und der Toskana. Doch so fabelhaft sie auch aussehen mögen, in den Schatten gestellt werden sie von der Arbeit Michelangelo Buonarottis, der zwischen 1508 und 1512 das berühmte Deckengemälde erschuf und zwischen 1534 und 1541 ein Wandgemälde des Jüngsten Gerichts.

Das Deckenfresko von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle

Ursprünglich erinnerte die Decke der Sixtinischen Kapelle an einen blauen Sternenhimmel. Im Jahre 1508 beauftragte Papst Julius II. Michelangelo mit einem neuen Deckengemälde. Michelangelo zögerte zunächst, da er sich vielmehr als Bildhauer und Architekt verstand denn als Maler. Gerüchten zufolge überzeugte sein Rivale Bramante den Papst davon, Michelangelo mit dem Gemälde zu beauftragen, in der Hoffnung, Michelangelos Ansehen würde Schaden nehmen, sollte er schlechte Arbeit abliefern – schließlich hatte er keine Erfahrung mit dieser Art von Auftrag. Julius II. ließ Bramante ein Gerüst für Michelangelo errichten, welches dieser allerdings für unbrauchbar erachtete und stattdessen durch ein eigenes Gerüst ersetzte. Kurz nach Beginn der Arbeit an den Deckenfresken entließ Michelangelo seine Assistenten und setzte die Bemalung der Decke alleine fort, stets auf dem Rücken liegend.

Julius II. erwartete von Michelangelo eine Deckenverzierung aus Gemälden der 12 Apostel. Michelangelo allerdings beschloss, stattdessen auf den 520 Quadratmetern Szenen aus der Schöpfung zu malen – eine sinnvolle Entscheidung, denn die Wände der Kapelle waren bereits mit anderen biblischen Ereignissen geschmückt. Michelangelo bemalte die Decke in der damals üblichen Freskotechnik, was zufolge hatte, dass jeden Tag eine frische Schicht Putz aufgetragen werden musste und Michelangelo den Bereich bemalen musste, bevor der Putz getrocknet war.

Die Decke ist in neun Hauptbereiche unterteilt, die allesamt Szenen aus der Bibel darstellen, beginnend mit der „Erschaffung des Lichts“ bis hin zur „Trunkenheit Noahs“ am Altar. Michelangelo begann die Malerei allerdings am anderen Ende. Die stilistischen Unterschiede, die im Laufe der Perfektionierung seine Stils auftraten, lassen sich noch erkennen. Der berühmteste Teil des Freskos ist wohl die „Erschaffung Adams“. Hier stellt Michelangelo den Allmächtigen dar, der zur Erde hinabsteigt, um Adam Leben einzuhauchen.

Michelangelo malte klassische Architekturelemente wie Statuen und Pilaster, um die verschiedenen Bereiche voneinander zu trennen. Um die biblischen Szenen herum malte er Propheten und Sibyllen, Prophetinnen der Antike. Die Lünetten zeigen Porträts der Vorfahren Jesu, und die vier dreieckigen Pendentifs in den Ecken stellen Szenen aus dem alten Testament dar.

Weitere Fresken in der Sixtinischen Kapelle

Über 20 Jahre nach Vollendung seines Meisterwerks malte Michelangelo auch das Jüngste Gericht an der Wand hinter dem Altar. Während allerdings seine frühere Arbeit breite Anerkennung genoss, zog das Gemälde des Jüngsten Gerichts die Kritik von Puritanern auf sich, die sich über ein angebliches Übermaß an Nacktheit beschwerten. Michelangelo reagierte auf die Kritik, indem er Minos, dem eselohrigen Totenrichter, das Gesicht seines schärfsten Kritikers Biagio da Cesena verlieh. Nach Michelangelos Tod wurde das Gemälde vom Papst zensiert und alle intimen Bereiche übermalt.

Die übrigen Wände sind mit Fresken aus den Jahren 1481 bis 1483 verziert. Erstellt wurden sie unter Anleitung von Pinturicchio von einer Gruppe renommierter Maler wie Botticelli, Perugino, Ghirlandaio, Signorelli und Rosselli. Die Gemälde zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Moses, und sie gelten als Meisterwerke der italienischen Renaissance. Die meisten Besucher aber bemerken sie kaum und schenken ihre gesamte Aufmerksamkeit stattdessen den Werken Michelangelos.




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Bilder: By Burkhard MückeOwn work, CC BY-SA 4.0, Link / Von Jörg Bittner UnnaEigenes Werk, CC BY 3.0, Link / By Burkhard MückeOwn work, CC BY-SA 4.0, Link
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