Projekt Beschreibung

FONDACO DEI TEDESCHI




Beschreibung

Das Wichtigste zur Fondaco dei Tedeschi in Kürze

Die direkt neben der Rialtobrücke am Canal Grande gelegene Fondaco dei Tedeschi (dt. „Warenlager der Deutschen“) war einst das bedeutende Handelskontor der deutschen Kaufleute in Venedig, von dem aus Waren aus dem Mittelmeerraum und dem Orient nach Mittel- und Nordeuropa importiert wurden. Immer noch werden in der Fondaco Waren umgeschlagen – heutzutage sind es jedoch Luxusartikel wie Bekleidung und Schuhe. Seit 2008 befindet sich in der ehemaligen Fondaco dei Tedeschi nämlich ein Kaufhaus der Luxusklasse. Wer kein Shopping-Budget mehr zur Verfügung hat, sollte sich trotzdem auf dem Weg zur Fondaco machen. Das tolle Café im Atrium und der Blick von der Dachterrasse des Kaufhauses auf Venedig machen einen Besuch auch ohne Luxuseinkauf auf jeden Fall lohnenswert.

Die Geschichte der Fondaco dei Tedeschi

Im Bereich der Gemeinde San Bartolomeo in Venedig siedelten sich bereits ab dem 12. und 13. Jahrhundert deutsche Kaufleute an. Die erste urkundliche Erwähnung eines Gebäudes der deutschen Kaufleute datiert auf das Jahr 1228. Die Bezeichnung „Fondaco dei Tedeschi“ wurde allerdings erstmals 1268 verwendet. Nach einem Brand im Jahre 1505 wurde der Fondaco dei Tedeschi nach einem Entwurf von Frà Giovanni Giocondo wieder aufgebaut und dessen Fassade mit prachtvollen Fresken von Giorgione und Tizian bemalt, die heute leider nicht mehr zu sehen sind.

Der Fondaco dei Tedeschi war ein Handelskontor, das ausschließlich Kaufleuten aus deutschen Ländern vorbehalten war. Unter dem Begriff „Deutsche“ wurden in Venedig auch Kaufleute aus angrenzenden Ländern, wie Flandern, Österreich und Ungarn verstanden. Das Konzept des Fondaco übernahmen die Venezianer aus dem Orient, wo sie selbst gezwungen waren, Handel in eigenen Fondachi zu treiben. Der Begriff „Fondaco“ ist eine Ableitung des arabischen Wortes „Funduk“, was soviel wie Warenlager bedeutet.

Der eigentliche Zweck eines Fondacos war die Konzentration von ausländischen Kaufleuten an einem Ort, um sie dort einerseits besser beaufsichtigen und andererseits leichter eine Zollgebühr erheben zu können. Im Fondaco dei Tedeschi musste die fremden Kaufleute aus Mittel- und Nordeuropa ihre eigenen Warenlager einrichten. Nach ihrer Ankunft in Venedig war es den Barkenführern strengstens untersagt, die deutschen Kaufleute an einen anderen Ort zu fahren. Auch war es den Bewohnern Venedigs verboten, Kaufleute aus dem Ausland bei sich aufzunehmen.

Venedig war für die deutschen Kaufleute vor allem für den Import von Gewürzen aus dem Orient von großer Bedeutung. Ingwer, Muskat, Nelken, Pfeffer, Safran, Zimt und Zucker fanden ihren Weg über Venedig in die deutschen Länder. Die Nürnberger Börse diente als Bindeglied im Handel zwischen Italien und den mittel- und nordeuropäischen Wirtschaftszentren. Auch Lebensmittel aus dem Mittelmeerraum, wie beispielsweise Feigen, Mandeln, Olivenöl, Orangen, Zitronen und natürlich auch Wein wurden von den deutschen Kaufleuten in Venedig eingekauft, umgeschlagen und nach Deutschland exportiert. Zu den Exportgütern zählten auch Erzeugnisse der Textilindustrie, unter anderem Baumwoll- und Damasttücher, Brokat, Goldfäden, Samt und Seidenstoffe. Und nicht zuletzt wurden auch Luxusgüter wie Edelsteine, Glaserzeugnisse aus Murano, Korallen und Perlen über Venedig nach Norden gebracht.

Die Fondaco dei Tedeschi heute

Nach dem Ende der venezianischen Republik wurde das Gebäude der Fondaco dei Tedeschi als Hauptpostamt von Venedig genutzt. 2008 wurde es an die Benetton Group verkauft und unter Leitung des Stararchitekten Rem Koolhaas in ein Einkaufs- und Ausstellungszentrum umgebaut. Von den alten Gemäuern ist wenig geblieben, da anstelle der tragenden Mauern ein Stahlbetonskelett eingebaut wurde. Die einzigen Teile des ursprünglichen Renaissance-Baus sind nunmehr die Außen- und Hoffassaden.

Wo einst Edelmetalle, Gewürze, Lebensmittel und Tuche umgeschlagen wurde, gehen heute heute luxuriöse Waren von LVMH, dem weltgrößten Konzern für Luxusartikel, über den Ladentisch. Im neuen Fondaco dei Tedeschi ist von Bulgari über Fendi bis zu Max Mara das Who-is-who der Edelmarken vertreten.

Wessen Reisebudget im ohnehin schon teuren Venedig bereits erschöpft ist, sollte aus zwei Gründen trotzdem die Fondaco dei Tedeschi besuchen. Zum ersten befindet sich im spektakulären Atrium, das mit einem Glasdach versehen ist, ein Café-Restaurant des französischen Stardesigners Philippe Starck. Und zum zweiten bietet sich von der öffentlich zugänglichen Dachterrasse des Gebäudes ein spektakulärer Blick über ganz Venedig.




Website

Telefon

+39 41 3142 000

Öffnungszeiten

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 19:00 10:00 – 19:00 10:00 – 19:00 10:00 – 19:00 10:00 – 19:00 10:00 – 19:00 10:00 – 19:00

Eintrittspreise

Keine.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Vaporetto-Linien 1, 2, 2/ und N: Haltestelle Rialto

Mit dem Auto:

Nicht erreichbar.

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