Projekt Beschreibung

SAN GIORGIO MAGGIORE




Beschreibung

Das Wichtigste zu San Giorgio Maggiore in Kürze

Die kleine Insel San Giorgio Maggiore ist eine der meistfotografierten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Venedig und sollte bei einer Reise in die Lagunenstadt definitiv auf dem Besuchszettel stehen. Jeden Tag strömen Touristenmassen auf die nur 200 Meter vom Markusplatz entfernte Insel, um sich die gleichnamige Kirche und das Kloster anzusehen. Das wahre Highlight der Insel ist jedoch die fantastische Aussicht, die man von San Giorgio Maggiore aus genießt. Vom Glockturm der Kirche genießt man einen atemberaubend schönen Panoramablick auf ganz Venedig. Viele Leute behaupten, es sei der schönste Blick auf Venedig überhaupt.

Die Lage von San Giorgio Maggiore

Die Insel San Giorgio Maggiore ist dem Becken von San Marco in südlicher Richtung vorgelagert. Sie ist 490 Meter lang, bis zu 320 Meter breit und hat eine Fläche von knapp 10 Hektar. San Giorgio Maggiore liegt nur gut 200 Meter vom Markusplatz, dem Herzen der Altstadt von Venedig, entfernt. Noch näher liegt die größere Nachbarinsel Giudecca – beide Inseln werden nur von einem rund 30 Meter breiten Kanal voneinander getrennt.

Die Geschichte von San Giorgio Maggiore

Die Kirche auf der Insel gehört zu dem Gebäudekomplex eines Benediktinerklosters, dessen Ursprünge bis in das Jahr 982 zurückreichen. Das Kloster entwickelte sich in der Folge zu einem der bedeutendsten Klöster des Ordens in Italien. Im Jahre 1109 gelangten Reliquien des heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers der Christenheit, aus Konstantinopel in das Kloster, wodurch es neben dem Grab des Evangelisten Markus zu einem der wichtigen Pilgerziele in der Lagunenstadt wurde. Neben dem heiligen Georg, dem Schutzpatron des Kriegshandwerks und des Kaiserpalastes in Byzanz, ist der heilige Stephanus Patron der Kirche.

1565 erhielt Andrea Palladio, der bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien, den Auftrag zum Neubau der baufällig gewordenen Kirche. Der Bauplan war bereits ein Jahr später fertig und im Jahre 1575 stand der Rumpf des Gotteshauses. Erst 1610 war der Bau auch innen vollständig ausgestattet, so dass die Kirche eingeweiht werden konnte. Palladio selbst erlebte die Fertigstellung von San Giorgio Maggiore nicht mehr. Er starb im Jahre 1580.

Im Frühjahr 1800 wurde Pius VII. in San Giorgio Maggiore zum Papst gewählt, da man wegen Napoleons Italienfeldzug und der Besetzung Roms durch französische Truppen das Konklave nach Venedig verlegt hatte. Während der Besetzung Venedigs durch die Franzosen wurde auch San Giorgio ausgeplündert und die jahrhundertealte Bibliothek aufgelöst. Seit dieser Zeit verfielen die Klosterbauten, bis sie auf Initiative eines wohlhabenden Venzianiers restauriert und ab 1951 als Kultur- und Forschungszentrum genutzt wurden.

Die Kirche San Giorgio Maggiore

Die Kirche steht im rechten Winkel zum angrenzenden Klostergebäude, so dass vor dem Gebäude ein Kirchplatz entsteht, der mit farbigen Steinplatten gepflastert ist. Durch die angrenzenden flachen Klostergebäude aus rötlichem Ziegelstein wird die Kirche wirkungsvoll in Szene gesetzt. Das Ensemble von San Giorgio Maggiore – zusammen mit dem Campanile aus dem 18. Jahrhundert, der sehr starke Ähnlichkeit mit dem Markusturm auf dem nicht weit entfernten Markusplatz aufweist – ist für das Gesamtbild von Venedig von herausragender Bedeutung. Palladio ist es gelungen, durch die Form und die Positionierung des Kirchenbaus eine Sichtachse vom Markusplatz über die Piazzetta und dem Bacino di San Marco zu schaffen. Der Blick verliert sich nicht in der Unendlichkeit des Meeres, sondern findet Halt und Ziel.

Die gleichzeitig ebenfalls von Palladio entworfene Kirche Il Redentore auf Giudecca, die eine vergleichbare tempelartige Fassade aus istrischem Stein besitzt und ebenfalls für die Ansicht von der Piazzetta di San Marco aus konzipiert ist, wird durch eine leichte Ausrichtung zu San Giorgio, auch mit dieser in eine optische Verbindung gesetzt. Städtebaulich sind diese beiden Kirchenbauten Palladios – zusammen mit der späteren Salute-Kirche auf der Punta della Dogana – von prägender Bedeutung für das Erscheinungsbild von Venedig an ihrem politischen und kulturellen Zentrum.

Palladios Fassade aus istrischem Stein ist mit dem Ziel konzipiert, die Frontseite eines römischen Tempels auf eine christliche Kirche zu projizieren. Palladio gliederte die Fassade durch vier kolossale Halbsäulen auf hohen Sockeln und bildet die dreischiffige Gliederung der Kirche ab, deren Mittelschiff die dreifache Breite der Seitenschiffe hat.

Die Säulen rahmen das einzige Portal sowie eine quadratische Inschriftentafel und tragen den Tempelgiebel, der von einer Statue des auferstandenen Christus bekrönt wird. An den oberen Giebelecken sind anbetende Engelfiguren, an den unteren Giebelecken Statuen der Heiligen Markus (links) und Benedikt von Nursia (rechts). Rechts und links vom Portal stehen in zwei Rundbogennischen die Figuren der beiden Kirchenpatrone, die Heiligen Stephanus und Georg. Die beiden äußeren Ädikulen enthalten Epitaphe für die beiden Dogen, die in San Giorgio Maggiore beigesetzt worden sind, rechts Doge Sebastiano Ziani, links Doge Tribuno Memmo von Giulio Angolo del Moro.

Der Kuppeltambour der Kirche ist aus rötlichem Ziegelmauerwerk und wird wie die Außenmauern nur sparsam durch Elemente aus istrischem Stein verziert. Die Kirche ist eine kreuzförmige Basilika mit einer Kuppel über der Vierung und einem weißen Tonnengewölbe im Mittelschiff. Die Querschiffe werden halbkreisförmig geschlossen.

Der riesige und sehr helle Innenraum der Kirche ist vor allem wegen einiger Gemälde weltberühmt. Dazu zählen unter anderem die beiden Großgemälde Das letzte Abendmahl und der Der Fall von Manna von Jacopo Tintoretto. Auch das Altarbild Anbetung der Hirten von Jacopo Bassano gehört zu den bedeutendsten Gemälden in Venedig.

Der Glockenturm von San Giorgio Maggiore

Das wahre Highlight der Insel San Giorgio Maggiore ist jedoch der Ausblick, den man vom etwa 60 Meter hohen Glockenturm der Kirche aus genießt. Nach einer Fahrt mit dem Aufzug eröffnet sich das wahrscheinlich schönste Panorama, das man von dieser so einzigartigen Stadt und der sie umgebenden Lagune überhaupt haben kann. Viele meinen, es sei der allerschönste Blick auf Venedig überhaupt und würde sogar die Aussicht vom Markusturm aus übertreffen. Und zudem sind die Warteschlangen vor dem Campanile von San Giorgio Maggiore an den meisten Tagen deutlich kürzer als beim Markusturm, so dass Besucher sehr viel schneller in den Genuss dieser so grandiosen Aussicht kommen.

Die Fondazione Giorgio Cini

Wer noch mehr von der Insel San Giorgio Maggiore sehen will, sollte sich die Fondazione Giorgio Cini (dt. „Stiftung Giorgio Cini“) ansehen, die in den Gebäuden des ehemaligen Klosters untergebracht ist. Die Klostergebäude wurden mit viel Liebe zum Detail renoviert und können im Rahmen von Führungen besucht werden.

Die Giorgio Cini Stiftung ist eine der international renommiertesten Kultureinrichtungen. Sie besitzt eigene Forschungseinrichtungen, die sich mit Kunstgeschichte, der Geschichte Venedigs, Musik und Theater beschäftigen. Neben Ausstellungen und Workshops werden auch internationale Konferenzen in den Räumlichkeiten der Fondazione Giorgio Cini abgehlaten.




Telefon

+39 41 2710237

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Kirche Apr. – Okt.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 19:00 09:00 – 19:00 09:00 – 19:00 09:00 – 19:00 09:00 – 19:00 09:00 – 19:00 09:00 – 19:00

Öffnungszeiten Kirche Nov. – Mrz.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
08:30 – 18:00 08:30 – 18:00 08:30 – 18:00 08:30 – 18:00 08:30 – 18:00 08:30 – 18:00 08:30 – 18:00

Öffnungszeiten Fondazione Giorgio Cini Ende Mrz. – Ende Dez.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00

Eintrittspreise

Eintrittspreise Kirche:

Kostenlos

Eintrittspreise Kirchturm:

Erwachsene: 6€

Ermäßigt: 4€

Eintrittspreise Fondazione Giorgio Cini:

Erwachsene: 15€

Ermäßigt: 13€

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Vaporetto-Linien 2 und N: Haltestelle S. Giorgio

Mit dem Auto:

Nicht erreichbar.

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