Projekt Beschreibung

SANTI GIOVANNI E PAOLO




Beschreibung

Das Wichtigste zu Santi Giovanni e Paolo in Kürze

Mit einer Länge von knapp 100 Metern ist Santi Giovanni e Paolo die größte Kirche in Venedig. Gemeinsam mit Santa Maria Gloriosa dei Frari ist sie zudem der bedeutendste Sakralbau der venezianischen Gotik des 14. und 15. Jahrhunderts. Die auf venezianisch „San Zanipolo“ genannte Kirche ist eine der Klosterkirche der Dominikaner und war die bevorzugte Grabeskirche der Dogen von Venedig sowie zahlreicher Adelsfamilien. Kirchenpatrone sind übrigens nicht die beiden gleichnamigen Apostel, sondern Johannes und Paulus von Rom, zwei Märtyrer aus der Zeit Konstantins des Großen.

Die Architektur von Santi Giovanni e Paolo

Santi Giovanni e Paolo ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus, an das sich eine mittlere große und jeweils zwei kleine Chorkapellen anschließen. Alle Chorkapellen haben einen polygonalen Schluss. Bis auf die Vierung, die überkuppelt ist, haben alle Bauteile ein Kreuzrippengewölbe.

Der Kirchenraum ist 96 Meter lang, im Langhaus 28 Meter breit, das Querschiff ist 43 Meter breit und die Gewölbehöhe beträgt ca. 35 Meter. Die Kirche ist ein Backsteinbau. Zierelemente am Außenbau, wie die Rahmen der Okuli, die Friese, der kranzartige Gesimsabschluss und die hohen Tabernakel auf der Fassade sowie das Portal sind aus istrischem Stein. Die steinernen Gewölbe bestehen aus verputztem Rohrgeflecht, um das Gewicht des Bauwerks wegen des problematischen Untergrundes zu reduzieren. Der Bau wird, wie bei anderen venezianischen Kirchen, durch hölzerne Zuganker stabilisiert.

Die Geschichte von Santi Giovanni e Paolo

Im Jahre 1245 schenkte der Doge Jacopo Tiepolo dem Orden der Dominikaner ein Stück Land zum Bau einer Kirche, in weiter Entfernung zur Frari-Kirche, des mit den Dominikanern konkurrierenden Bettelordens der Franziskaner, die bereits im Jahr 1234 ihr Baugrundstück erworben hatten. Diese erste Zanipolo-Kirche war 1258 baulich schon weit vorangeschritten. Doch die Kirche wurde bald zu klein, sodass ein Neubau beschlossen wurde, dessen Arbeiten im Jahre 1333 begannen.

Die Apsis wurde vor 1368 fertiggestellt, denn aus diesem Jahr stammt das älteste Grabmal in der Kirche, das des Marco Giustinian in der Cappella di Santa Maddalena rechts des Presbyteriums. Eine Spende der Prokuratoren von San Marco gestattete die Beschleunigung des Kirchenbaus. 1417 war das Mittelschiff gewölbt und im Jahre 1430 wurde die Kirche geweiht. Im Jahr 1437 kaufte die vermögende Bruderschaft der Goldschmiede und Seidenhändler, die Scuola San Marco, ein benachbartes Grundstück zum Bau eines Bruderschaftsgebäudes und machte den Dominikanern großzügige Stiftungen für den weiteren Bau der Kirche.

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Chor errichtet und Ende des 15. Jahrhunderts die Kuppel vollendet. Erst im Jahr 1458 konnte auf Grund von Spenden das Portal beim berühmten Architekten Bartolomeo Bon in Auftrag gegeben werden, für das antike Säulen aus Torcello zum Einsatz kamen. Die hohen, zweibahnigen und von Stegen unterteilten Maßwerkfenster im Chor entstanden in den Jahren 1471 und 1510.

In den Jahren 1575 bis 1582 wurde von der Rosenkranzbruderschaft die Rosenkranzkapelle (it. „Cappella del Rosario“) zur Erinnerung an die Seeschlacht von Lepanto gestiftet. Allerdings wurde diese Kapelle im Jahr 1867 durch einen Brand zerstört. Ihr heutiges Aussehen verdankt sie einer Restaurierung aus dem Jahre 1913. Zwischen 1638 und 1663 wurde der Hauptaltar nach Entwürfen von Baldassare Longhena und Francesco Cavrioli erbaut. 1682 wurde das Chorgestühl entfernt, so dass der große Kirchenraum voll zur Geltung kam. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Cappella di San Domenico angebaut.

Zanipolo wurde mehrheitlich durch Spenden finanziert. So war die Errichtung von Familienkapellen und Grabanlagen in Kirchen stets mit regelmäßigen Spenden für Messen verbunden, die auch von den Familien und Erben fortgeführt wurden, um das Andenken an die Verstorbenen zu sichern.

Die Grabmäler von Santi Giovanni e Paolo

Santi Giovanni e Paolo war die bevorzugte Grablege der venezianischen Dogen. In der Kirche befinden sich neben vielen anderen Grabmonumenten venezianischer Adeliger allein 26 Dogengrabmäler aus der Zeit der Gotik bis zum Barock. Als erster Doge wurde dort im Jahr 1249 der Mäzen der Dominikaner, Jacopo Tiepolo, begraben. Seine einfache Grablege aus Marmor befindet sich an der äußeren Fassadenwand. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wurden in der Kirche die führenden Männer der Republik Venedig beigesetzt. Auch einige Künstler, wie Giovanni Bellini, Gentile, Lorenzo Lotto und Jacopo Palma der Jüngere haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Das Reiterstandbild von Bartolomeo Colleoni

Neben der Kirche steht auf einem knapp zehn Meter hohen und von Säulen umgebenen Sockel das im Jahre 1496 gegossene Reiterstandbild des Heerführers Bartolomeo Colleoni. Colleoni, der Zeit seines Lebens viele Schlachten für Venedig schlug, setzte die Stadt als Erbin seines beträchtlichen Vermögens ein – allerdings mit der testamentarischen Bedingung, ein Standbild von ihm vor dem Markusdom aufzustellen.  Die Venezianer waren dem Personenkult generell nicht sehr zugetan, was sich daran zeigt, dass man in der Stadt nur ganz wenige Statuen bedeutender Persönlichkeiten findet. Im Verlangen von Colleoni sah die Stadt einen Affront sondergleichen; allerdings wollte man dennoch nicht auf das zu Lebzeiten zusammengeraubte Vermögen des Heerführers verzichten. So legte man schließlich die testamentarischen Bestimmungen Colleonis so aus, dass der Heerführer nicht die Basilica San Marco, sondern die Scuola di San Marco, also die Bruderschaft neben der Kirche San Zanipolo, gemeint haben müsse.

Der Bildhauer Andrea del Verrocchio wurde mit der Erstellung des Modells beauftragt. Nach dessen Tod im Jahre 1488 erfolgte 1496 der Guss durch Alessandro Leopardi, der auch den steinernen Sockel errichtete. Das Standbild, neben der antiken Reiterstatue Mark Aurels eines der berühmtesten Reiterstandbilder aller Zeiten, steht noch heute auf dem Campo Santi Giovanni e Paolo.




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