Projekt Beschreibung

IGREJA DE SANTA ENGRÁCIA




Beschreibung

Das Wichtigste zur Igreja de Santa Engrácia in Kürze

Die Igreja de Santa Engrácia (dt. „Kirche der Heiligen Engrácia“) im Stadtteil São Vicente ist eine Besonderheit unter den Kirchen Lissabons. Die große Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert wurde – sehr untypisch für Portugal – nie als Gotteshaus genutzt und dient heute als „Nationales Pantheon“ (pt. „Panteão Nacional“), in dem große Persönlichkeiten der portugiesischen Geschichte ihre letzte Ruhestätte haben.

Die Geschichte der Igreja de Santa Engrácia

Das derzeitige Gebäude der Igreja de Santa Engrácia ersetzte mehrere bereits davor am gleichen Ort bestehende Kirchen, die ebenfalls nach der Märtyrerin von Braga aus dem 12. Jahrhundert, der heiligen Engrácia, benannt waren. Die erste Kirche stiftete Prinzessin Maria, Tochter des portugiesischen Königs Manuel I., im späten 16. Jahrhundert. Die Bauarbeiten für das derzeitige Kirchengebäude begannen schließlich 1681, nachdem die vorigen Gebäude teilweise eingestürzt waren. Die Leitung des Baus übernahm João Antunes, königlicher Architekt und zu jener Zeit einer der bekanntesten Barockarchitekten Portugals.

Die Bauarbeiten für die neue Kirche zogen sich bis 1712 hin als Antunes verstarb. Der damalige König João V. hatte jedoch kein Interesse mehr an der neuen Kirche und investierte die Steuermittel lieber in den gigantischen Konvent von Mafra. Die Kirche blieb deshalb bis ins 20. Jahrhundert unvollendet. Letztlich entschied die portugiesische Politik während der Zeit der Diktatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Kirche fertigzustellen. Bis 1966 wurde die Igreja de Santa Engrácia tatsächlich vollendet und geweiht.

Die Architektur der Igreja de Santa Engrácia

Der Architekt João Antunes hatte für die Igreja de Santa Engrácia einen bis damals in Portugal einmaligen architektonischen Entwurf vorgelegt. Die Kirche mit der überdimensionalen, zentralen Kuppel besitzt einen symmetrischen Grundriss in der Form eines griechischen Kreuzes. An jeder Ecke der Kirche befinden sich prismaähnliche Türme, deren Spitzen jedoch nie vollendet wurden, sodass sich heute eine Aussichtsplattform auf den vier Türmen um die zentrale Kuppel befindet.

Die Fassade der Kirche gestaltete der berühmte italienische Barockarchitekt Francesco Borromini. Die Hauptfront der Kirche in Richtung Westen besitzt einen großen Portikus mit drei Torbögen, die jeweils von einer Statue geziert werden. Den Innenraum der Kirche dominieren die Bogen und die Kirchenschiffe der Vierung. Sowohl der Boden als auch die Wände der Kirche sind mit verschiedenfarbigen Marmorstrukturen gestaltet.

Der Nationale Pantheon in der Igreja de Santa Engrácia

Nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1966 beschloss die Regierung unter Staatsführer Salazar, die Kirche nach dem Vorbild des Panthéon in Paris in eine nationale Ruhmeshalle umzuwandeln. Zu diesem Zweck wurden nachträglich einige Personen exhumiert, um sie anschließend in der Igreja de Santa Engrácia zu beerdigen. Unter anderem haben hier die Staatspräsidenten Manuel José de Arriaga, Teófilo Braga, Sidónio Pais und Óscar Carmona, der General und oppositionelle Präsidentschaftskandidat Humberto Delgado, die Schriftsteller João de Deus, Almeida Garrett, Guerra Junqueiro und Aquilino Ribeiro sowie die Fadosängerin Amália Rodrigues und der Fußballspieler Eusébio ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Zudem befinden sich im Nationalen Pantheon noch einige Kenotaphe für „Helden der portugiesischen Geschichte“ wie den Dichter Luís de Camões, die Seefahrer Pedro Álvares Cabral und Vasco da Gama, den Militär und Politiker Afonso de Albuquerque, den Heerführer Nuno Álvares Pereira und Heinrich den Seefahrer, den Initiator der portugiesischen Entdeckungsreisen.

Seit August 2003 besitzt übrigens auch das Kloster Santa Cruz in Coimbra den Status eines „Panteão Nacional“, da dort die ersten beiden portugiesischen Könige, Afonso Henriques und Sancho I., beerdigt sind. Seitdem gibt es somit zwei Gebäude in Portugal, die gleichrangig die Bezeichnung „Panteão Nacional“ tragen.




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Eintrittspreise

Normalpreis: 4,00€

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie Az: Haltestelle Santa Apolónia

Buslinien 712 und 734: Haltestellen Rua do Paraíso und Campo de Santa Clara

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe der Igreja de Santa Engrácia gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.

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