Projekt Beschreibung

RUHMESHALLE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Ruhmeshalle in Kürze

Die Ruhmeshalle ist Ausdruck des bayerischen „Mia san mia“-Nationalstolzes. Wer sich für die Geschichte des Freistaats und seine großen Persönlichkeiten interessiert, sollte der Ruhmeshalle oberhalb der Theresienwiese einen Besuch abstatten. Die 68 Meter lange und 32 Meter tiefe dorische Säulenhalle wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag König Ludwigs I. zusammen mit der davor stehenden Statue der Bavaria errichtet und ehrt bedeutende Personen aus Bayern mit einer Büste.

Die Geschichte und Architektur der Ruhmeshalle

Die Ruhmeshalle geht auf König Ludwig I. zurück, der in seiner Jugendzeit erlebte, wie Bayern ein Spielball der Großmächte Frankreich und Österreich war und wiederholt zum Kriegsschauplatz wurde. Vor diesem Hintergrund machte sich Ludwig bereits als Kronprinz Gedanken über ein „Baiern aller Stämme“ und eine „größere deutsche Nation“. Diese Beweggründe und Ziele motivierten ihn in der Folgezeit zu mehreren Bauprojekten für Nationaldenkmäler, zu der auch die Walhalla bei Regensburg und die Ruhmeshalle in München zählen.

Ludwig war ein glühender Verehrer der griechischen Antike und wollte seine Hauptstadt München in eine Art „Athen an der Isar“ verwandeln. In dieser Absicht ließ er bereits vor der Ruhmeshalle mehrere Monumentalbauten und Denkmäler in verschiedenen Spielarten des klassizistischen Stils errichten, darunter das Gebäudeensemble am Königsplatz und die Feldherrnhalle.

Die Idee zur Ruhmeshalle hatte Ludwig bereits lange vor seiner Thronbesteigung. Schon als Kronprinz entwickelte er den Plan, in München ein patriotisches Denkmal zu errichten. 1809 ließ er durch den Historiker Lorenz Westenrieder ein Verzeichnis „großer“ Bayern aller Stände und Berufe anfertigen, das in späteren Jahren noch ergänzt wurde. 1824 wählte Ludwig als Standort für seine bayerische Ruhmeshalle die Hangkante über der Theresienwiese.

Erst im Jahre 1833 schrieb Ludwig einen Wettbewerb für die Errichtung des Baus aus, an dem vier der bekanntesten Architekten seiner Zeit eingeladen waren. Ludwig entschied sich 1834 für den Entwurf von Leo von Klenze. Klenze war in seiner Funktion als Hofbaumeister gegenüber seinen Wettbewerbern klar im Vorteil. Schon lange vor seinen Konkurrenten hatte der Kenntnis von den Plänen Ludwigs und kannte die Vorstellungen des Königs im Detail. Außerdem hatte von Klenze Einblick in die eingehenden Entwürfe seiner Wettbewerber.

Von Klenzes Entwurf der Ruhmeshalle ist als eher konservativ zu bezeichnen. Ähnlich der Walhalla schlug er eine dorische Säulenhalle vor, diesmal auf einem U-förmigen Grundriss. Neu und ungewöhnlich war aber sein Vorschlag, der Halle eine Kolossalplastik voranzustellen, die als Allegorie das Vaterland Bayern symbolisieren sollte. Das umgebende Bauwerk der Ruhmeshalle sollte eher klein ausfallen und lediglich als umrahmende Architektur für die Statue der Bavaria dienen. Ludwig schien besonders von Klenzes Idee der Kolossalstatue beeindruckt gewesen zu sein, war doch eine solche Großplastik seit der Antike nicht mehr verwirklicht worden.

Gebaut wurde das Ensemble der Ruhmeshalle und der Bavaria in den Jahren 1843 bis 1853, wobei die Ruhmeshalle nach Klenzes Vorstellungen gebaut wurde, während die Bavaria durch Ludwig Schwanthaler im romantischen Sinne germanisiert wurde. Die Figur ist in ein Bärenfell gekleidet, trägt das Schwert des Friedens und hat als Attribut der Stärke einen Löwen an ihrer Seite.

Im Inneren der Ruhmeshalle wurden 1853 die Büsten von 74 zu ehrenden Personen aufgestellt, 1868 kamen zehn neue hinzu. 1888 wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Ludwigs I. eine Büste des Königs selbst an zentraler Stelle der Mittelwand in der Ruhmeshalle angebracht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Ruhmeshalle 1944 bei einem der Luftangriffe auf München getroffen. 1966 beschloss der Bayerische Ministerrat, die Ruhmeshalle nicht nur als Museum zu erhalten, sondern in der Weise fortzuführen, dass weiterhin bayerische Persönlichkeiten, die sich um Volk und Staat verdient gemacht haben, durch Aufstellung ihrer Büste geehrt werden sollen. Mit diesem Beschluss kam Bewegung in den Wiederaufbau der Kriegsruine, die im Jahr der Olympischen Spiele in München 1972 wieder instandgesetzt war. Einige der beschädigten Büsten wurden restauriert oder nach Abbildungen neu erschaffen, andere sind dagegen für immer verloren. Nicht ersetzt wurden auch Büsten für Personen, die inzwischen in die Walhalla aufgenommen wurden.

Die Büsten in der Ruhmeshalle

Die Büsten sollten und sollen weiterhin möglichst lebensecht wirken, was bei noch lebenden oder kürzlich verstorbenen Personen relativ einfach war beziehungsweise ist. Historische Gestalten wurden anhand von vorhandenem Bildmaterial oder Beschreibungen nachgebildet. Für Ludwig I. war die Genauigkeit der Büsten, wie auch bei der Walhalla, ein persönliches Anliegen, wie verschiedene Briefwechsel zeigen.

Die Auswahl der frühen Büsten spiegelt die politischen und pädagogischen Absichten von Ludwig I. wider. Zum einen sollte durch die gezielte Auswahl von Franken, der bayerischen Pfalz und Schwaben die patriotischen Gefühle dieser erst nach 1800 zu Bayern gekommenen neubayerischen „Stämme“ gestärkt werden. Zum anderen zeigen die erwählten Größen diejenigen Aspekte in der Philosophie, Theologie, Kunst und Wissenschaft, die Ludwig I. seinem Volk nahebringen wollte.

Die Bavaria-Statue vor der Ruhmeshalle

Mit 18 Metern Höhe ist die Statue der Bavaria das imposante Symbol der weltlichen Patronin des Freistaats Bayern. Die aus Bronze gegossene Statue des Münchner Künstlers Ludwig Schwanthaler ist eine technische Meisterleistung. Wer will, kann einen Blick in das Innere der bayerischen Landespatronin werfen. Eine Wendeltreppe führt hinauf bis in in den Kopf der Bavaria, von wo man einen tollen Blick auf die Theresienwiese hat. Vor allem zu Zeiten des Oktoberfests ist die Bavaria ein hochbegehrter Aussichtspunkt, um ein paar Panoramafotos vom größten Volksfest der Welt zu schießen.




Telefon

+49 89 29067 – 1

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Apr. – Anfang Okt.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00

In der Zeit von Anfang Okt. bis Ende Mrz. sind die Ruhmeshalle und die Bavaria geschlossen.

Eintrittspreise

Erwachsene: 5€

Ermäßigt: 4€

Kinder und Jugendliche (0 – 17): kostenlos

Für weitere Informationen zu möglichen Ermäßigungen siehe die Website.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

U-Bahnlinien 4 und 5: Haltestelle Schwanthalerhöhe

Buslinie 134: Haltestelle Theresienhöhe

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkplatz ist der Theresienhöhe Parking.

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